Fische haben es nicht leicht

Die europäische Wasser-Rahmen-Richtlinie fordert eine gute ökologische Qualität der oberirdischen Gewässer bis 2015. In der Enz soll das Ziel mit Hilfe des Enzauen-Projekts erreicht werden. Dieses Jahr stehen erneut einige Investitionen an.

 Bis die Enz für Fische und andere Flusstiere komplett durchgängig ist, stehen noch einige Maßnahmen an. TV-Foto: Jens Klein

Bis die Enz für Fische und andere Flusstiere komplett durchgängig ist, stehen noch einige Maßnahmen an. TV-Foto: Jens Klein

Irrel. (jk) Seit der Mensch Flüsse und Bäche seinen Bedürfnissen angepasst hat, werden Fische oft durch Abstürze und Wehranlagen daran gehindert, ihre angestammten Laichplätze stromaufwärts zu erreichen. Diese Situation trifft auch auf die Enz und ihre Nebenbäche zu. Hier wird jedoch nicht versucht, mit isolierten Einzelmaßnahmen die Durchgängigkeit für Fische zu erhöhen. Vielmehr werden alle Aktionen im Enzauen-Projekt gebündelt."Auch wenn man den Bach als Gesamtheit sehen muss, ist jeder laufende Meter, den wir durchgängig machen, ein Erfolg", erklärt Hans-Bernd Kanzler vom Naturpark Südeifel, dem Koordinator des Enzauen-Projekts. Damit auch 2008 noch einige Meter hinzukommen, will der Naturpark wieder mehrere Maßnahmen durchführen lassen. Schon vergangenes Jahr wurden deshalb die Genehmigungen eingeholt, um nördlich von Niederraden in der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg auf einer Länge von rund 100 Metern vier Abstürze des Radenbachs umzubauen. Wenn alles planmäßig verläuft, sollen im August die Bagger anrücken und mit der Baumaßnahme beginnen. Außerdem möchte Kanzler ein Wiesenwehr unterhalb der Unteren Enzener Mühle zurückbauen lassen.Die ökologische Qualität der Enz lässt sich dabei nicht nur auf das Gewässer an sich begrenzen. Die Flussauen müssen auch renaturiert werden. Daher werden beispielsweise am Grimbach Nadelbäume abgeholzt und durch heimische Laubbäume ersetzt.Insgesamt plant der Naturpark für das Enzauen-Projekt dieses Jahr Investitionen in Höhe von etwa 200.000 Euro. Sie stammen aus Landesmitteln der "Aktion Blau" sowie aus Ausgleichszahlungen für die Errichtung der Windkraftanlagen in Nusbaum und Halsdorf. Genau darin sieht Kanzler die Attraktivität des Projekts für Gemeinden entlang der Enz: "Wir rücken mit einer 100-Prozent-Finanzierung an", sagt er. Die jeweilige Gemeinde müsse somit keine Kosten tragen.Bislang wurden die Maßnahmen nur in den VGs Bitburg-Land und Neuerburg durchgeführt. Langfristig müssen hingegen auch im Norden und Süden, also in den VGs Arzfeld und Irrel, Aktionen zur Verbesserung der Gewässerqualität gestartet werden. Das Fundament dafür bildet ein Gewässer-Entwicklungskonzept, das als Bestandteil des Enzauen-Projekts fortlaufend erarbeitet und angepasst wird.Bevor tatsächliche Erfolge des Projekts ermittelt werden können, müssen laut Hans-Bernd Kanzler jedoch noch einige Jahre vergehen.

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