"Freispruch" für den Landrat

BITBURG. (lars) Der Kreistag hat festgestellt, dass Landrat Roger Graef - nach Aktenlage - nichts von den Problemen des Naturpark Südeifel wusste, als er dem Gremium eine Bürgschaft zur Unterstützung des Vereins empfahl.

Es war eine teils emotionale Debatte, die doch mit einem - bei drei Enthaltungen - einstimmigen Beschluss endete. Der Kreistag des Landkreises Bitburg-Prüm stellte fest, dass Landrat Roger Graef zum Zeitpunkt, als der Kreistag vor einem Jahr eine Bürgschaft für den Naturpark Südeifel genehmigte und selbst als Graef im September 2002 die entsprechende Urkunde unterzeichnete, nichts von der wirtschaftlichen Schieflage des Vereins wusste. Wenige Wochen später musste der Landrat, der auch Vorsitzender des Naturpark-Vereins ist, bekannt geben, dass die Organisation kurz vor dem finanziellen Kollaps steht. Hintergrund: Der Naturpark hatte seit 1996 als Träger Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte für Arbeitslose übernommen. Die in diesem Sektor übliche Vorfinanzierung von öffentlich geförderten Maßnahmen hatte den Verein im Herbst, nachdem mehrere geplante Projekte nicht verwirklicht werden konnten, an den Rand der Pleite gebracht. Inzwischen ist das Aufgabenspektrum des Naturparks wieder auf den früheren Umfang reduziert worden. Die meisten Maßnahmen und Mitarbeiter hat der Bürgerservice Trier übernommen. Der Beschluss des Kreistags, der auf der Grundlage einer Aktenprüfung durch den Ältestenrat zustande kam, wendet sich gegen die Vermutung, Graef habe dem Kreistag bei Bewilligung der Bürgschaft im vergangenen Jahr die wirtschaftliche Situation des Naturparks verheimlicht. (Weiterer Bericht folgt.)

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