Stadtentwicklung Für den Ernstfall bestens vorbereitet

BITBURG · Am 19. August wird auf dem Bitburger Kasernengelände das neue Katastrophenschutz-Zentrum des Eifelkreises eingeweiht. Die erste Bewährungsprobe hat die Einrichtung bereits hinter sich.

 Kreisfeuerwehrinspektor Jürgen Larisch und Feuerwehrmann Dietmar Langner halten in ihren Händen das Schild, das noch an der Fassade des neuen Katastrophenschutz-Zentrums befestigt werden muss.

Kreisfeuerwehrinspektor Jürgen Larisch und Feuerwehrmann Dietmar Langner halten in ihren Händen das Schild, das noch an der Fassade des neuen Katastrophenschutz-Zentrums befestigt werden muss.

Foto: Uwe Hentschel

Wenn man das Gebäude sieht, das Material, die Schulungs- und Einsatzräume, die aufwendige Kommunikationstechnik, dann stellt man sich als Außenstehender zwangsläufig die Frage, wie das Ganze eigentlich funktioniert hat, als es all das noch nicht gab. „Vorher war es so, dass der Krisenstab entweder bei den jeweiligen Feuerwehren vor Ort war oder im Sitzungssaal der Kreisverwaltung zusammenkam“, sagt Kreisfeuerwehrinspektor Jürgen Larisch. Für die Ausbildung seien die Ausbilder in Privatfahrzeugen und Anhängern durch den Kreis gereist, fügt Larisch hinzu, und was die ganzen Unterlagen und das Material betreffe, so sei das ziemlich verstreut gewesen. „Bei mir zu Hause ist jetzt viel Platz frei geworden“, sagt der Feuerwehrinspektor.

All das, was vorher zum Teil provisorisch verteilt war, ist nun konzentriert und organisiert unter dem Dach eines rund 1000 Quadratmeter großen Gebäudes auf dem Gelände der Alten Kaserne. In einer der ehemaligen Fahrzeughallen ist das Katastrophenschutz-Zentrum des Eifelkreises entstanden. Und am kommenden Wochenende soll es offiziell seiner Bestimmung übergeben werden.

Die Feuerprobe oder besser gesagt den Sprung ins kalte (Hoch-)Wasser hat die Einrichtung aber bereits hinter sich. So hat der Krisenstab des Eifelkreises bei den Starkregenereignissen Anfang Juni vom neuen Zentrum aus alles koordiniert. „Im Ernstfall sitzen hier nicht nur die Fachbereiche mit am Tisch, sondern werden auch direkt mit ihren jeweiligen Funktionen in das Krisenmanagement eingebunden“, erklärt Larisch und verweist auf die gute Zusammenarbeit der Organisationen, zu denen neben Freiwilliger Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, DRK und Polizei auch das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr gehöre.

„Wir haben das Zentrum so gestaltet, dass wir es multifunktional nutzen können“, sagt der Feuerwehrmann, „und das auch völlig autark.“ So verfügt die Einrichtung nicht nur über ein Notstromaggregat, sondern auch über einen eigenen Server. Gleiches gilt für den Einsatzleitwagen, der voll mit Kommunikationstechnik steckt und nicht nur für Katastrophenfällen von kreisweiter Bedeutung, sondern bei Bedarf auch örtlichen Feuerwehren zur Einsatzunterstützung dient. Ergänzend dazu gibt es noch einen mobilen, ebenfalls mit viel Kommunikationstechnik ausgestatteten Besprechungsraum in Form eines Containers. „Wir haben zwei Wechselladerfahrzeuge, eines hier bei uns und ein weiteres in Schönecken“, erklärt Larisch. Diese Lkws haben also keinen festen Aufbau, sondern können je nach Einsatz innerhalb weniger Minuten mit den Containern bestückt werden. „Das hat den Vorteil, dass wir uns dadurch teure Fahrzeug sparen“, sagt der Kreisfeuerwehrinspektor.

Überhaupt wurde bei dem neuen, von den Feuerwehrleuten aus dem Kreisgebiet komplett ehrenamtlich betriebenen Katastrophenschutz-Zentrum viel Wert darauf gelegt, die Kosten im Rahmen zu halten. Zwar übernimmt der Kreis, der das Gebäude gemietet hat, die Umbaukosten (Kostenansatz: rund 400 000 Euro), doch haben die freiwilligen Helfer der kreisweiten Feuerwehren viel Eigenleistung in das Gebäude gesteckt. Darüber hinaus wurden beispielsweise die Server, die Abgasabsauganlage in der Fahrzeughalle und fast das gesamte Mobiliar von der Küche, über die Schulungstische bis hin zum Bürostuhl, auf dem im Krisenfall der Landrat sitzt, gebraucht gekauft oder übernommen.

Für Kreisfeuerwehrinspektor Larisch ist deshalb das, was in der alten Fahrzeughalle seit Beginn der Planung vor zweieinhalb Jahren auf die Beine gestellt wurde, in mehrfacher Hinsicht beeindruckend. „Zum einen, weil ein Zentrum in dieser Art landesweit sicher einmalig ist“, sagt er. „Zum anderen, weil hier wirklich unglaublich viel ehrenamtlich geleistet wurde.“

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