Soziales Garten- und Fahrradprojekt bleiben erhalten

Bitburg · Vor zwei Jahren hat die DRK-Flüchtlingshilfe eine Fahrradwerkstatt ins Leben gerufen. Ein Jahr später kam ein Gartenprojekt dazu. Jetzt übernimmt Alibi beides. Das Rote Kreuz konzentriert sich auf die Integration durch Ausbildung und Arbeit.

 George Abou Zeidan und Willi Arnoldy sind durch das gemeinsame Reparieren der Fahrräder zu Freunden geworden.

George Abou Zeidan und Willi Arnoldy sind durch das gemeinsame Reparieren der Fahrräder zu Freunden geworden.

Foto: Christina Bents

Kinderfahrräder, Damen- und Herrenräder, einige schon etwas älter. Andere, die noch fast wie neu aussehen, stehen in einem Gartenhaus in der Else-Kallmann-Straße. George Abou Zeidan ist hier bei der Fahrradwerkstatt Grenzenlos des Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes angestellt und hat alle Hände voll zu tun. Er nimmt Räder an, bringt sie in einen technisch guten Zustand und gibt sie anschließend an berechtigte Personen ab.

Er sagt: „Meist sind es die Bremsen und die Schläuche, die repariert werden müssen. Wenn Kratzer oder Flugrost an den Rädern sind, müssen sich die neuen Besitzer selbst darum kümmern. Wenn allerdings Menschen kommen, die Hilfe beim Instandsetzen ihrer Räder brauchen, ist George Abou Zeidan gerne für sie da.“

Auch das Gartenprojekt, das 2017 vom Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes Bitburg-Prüm zur Integration von Flüchtlingen ins Leben gerufen wurde, war erfolgreich. Momentan ist zwar in den Gewächshäusern wenig los, denn die Heizung ist kaputt und die Pflanzen sind in einem anderen Gewächshaus. Aber nach dem Winter werden hier wahrscheinlich wieder Setzlinge einziehen.

Doch dann wird der Betreiber der beiden Projekte gewechselt haben, denn das DRK gibt die Leitung an Alibi Eifelservice gGmbH ab. Für die Arbeit in der Fahrradwerkstatt, in der George Abou Zeidan geringfügig beschäftigt war, ändert sich dadurch kaum etwas, denn er hat bereits von der Alibi Eifelservice GmbH ein Angebot zur Weiterarbeit bekommen. Anders sieht es für die drei Honorarkräfte aus, die in der Gärtnerei tätig waren. Sie können nicht übernommen werden.

Einer kann aber eine Ausbildung starten, ein anderer ist kurz vor der Rente, er war schon vor seiner Honorartätigkeit ehrenamtlich dabei. Ein Dritter, der in seiner Heimat in Syrien als Landschaftsgärtner seinen Unterhalt verdient hat, sucht aktuell eine Anstellung.

Susanne Schoepges, die für die Koordinierung der Projekte des DRK zuständig ist, erklärt: „Herr Ramadan hat hier gut gearbeitet, war sehr zuverlässig und fleißig, aber er ist Analphabet und hat keinen Führerschein, das macht die Arbeitssuche schwer.“

Insgesamt wurden in der Fahrradwerkstatt pro Jahr rund 100 Fahrräder ausgegeben, und bei „Garten integriert“ waren im Jahr rund 100 Personen aktiv.

Die Teilnehmer und ehrenamtlich Engagierten werden weiterhin unter der Federführung von Alibi tätig sein können. Die Übergabe an Alibi hat stattgefunden, weil die beiden Projekte auf Nachhaltigkeit ausgelegt waren und in Regelangebote übergehen sollten.

Die DRK-Angebote waren zwar für alle Menschen offen, sind aber meist von Menschen mit Fluchterfahrung, Ehrenamtlichen und Interessierten genutzt worden. Gefördert wurde die Fahrradwerkstatt und Garten integriert vom Landesministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz. Alibi wird die Projekte neu beantragen müssen. Für die Fahrradwerkstatt gibt es schon einen vorläufigen Maßnahmenbeginn.

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