Erdorf (uhe) Auch wenn der Bitburger Stadtteil Erdorf an der Kyll liegt, so ist es weniger der Fluss, der bei heftigen Niederschlägen zum Problem wird. Zwar besteht auch wegen der Kyll Hochwassergefahr, doch kündigt sich ein solches Ereignis in der Regel mit einer gewissen Vorlaufzeit an. Zudem ist selbst bei Hochwasser aufgrund der extremen Hanglage Erdorfs nur ein vergleichsweise geringer Teil des Stadtteils betroffen.
Gerade diese Hanglage des Orts kann den Bürgern aber dennoch zum Verhängnis werden. Denn bei plötzlichem Starkregen können große Wassermassen aus Richtung des höher gelegenen Orts Badem nach Erdorf fließen und dort erheblichen Schaden anrichten - was in der Vergangenheit auch bereits passiert ist.
Um das in Zukunft zu vermeiden, hat Erdorf in Zusammenarbeit mit dem Bitburger Ingenieurbüro Hydrodat ein Konzept zum Schutz vor Hochwasser und Starkregen erarbeitet. Die Ergebnisse dieses Workshops, an dem mehr als 30 Erdorfer mitgewirkt haben, wurden jetzt im Gemeindehaus präsentiert.
"Es handelt sich hierbei nicht um ein großes Hochwasserschutzkonzept, sondern um eine Vielzahl kleiner Maßnahmen", erklärte der zuständige Planer Marco Müller vom Büro Hydrodat. So wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, der Lösungsvorschläge für sämtliche Schwachstellen vorsieht.
Dazu gehört beispielsweise die regelmäßige Inspektion und Reinigung aller Wasserdurchläufe und Straßenabläufe, um zu verhindern, dass es dort zu einem Rückstau kommt. Zudem müssten auch die Bürger auf ihren Grundstücken Sicherheitsvorkehrungen treffen. Etwa, indem sie auf ihren gefährdeten Grundstücken Hochwassersperren vor Türen und Toren installierten. Des Weiteren hat das Ingenieurbüro auch Vorschläge präsentiert, die über die vielen Einzelmaßnahmen hinausgehen, deren Umsetzung aber mit einem größeren Aufwand verbunden wäre.
Demnach könnte beispielsweise ein im Hang oberhalb von Erdorf angelegter Graben dafür sorgen, dass ein Großteil der Wassermassen schon frühzeitig gezielt umgeleitet wird.