Gegenwart trifft Vergangenheit

Die ADAC-Motorrad-Rallye macht im August Station im Heimatmuseum Bickendorf. Der TV stellt das Kleinod vor.

 Brigitte Schons unterstützt ihren Mann, wo sie nur kann. Sie zeigt eine Rolle, mit der früher Muster gedruckt wurden. TV-Foto: Vera Weber

Brigitte Schons unterstützt ihren Mann, wo sie nur kann. Sie zeigt eine Rolle, mit der früher Muster gedruckt wurden. TV-Foto: Vera Weber

 Begeistert erzählt Hans Dieter Schons von seinem Heimatmuseum. TV-Foto: Vera Weber

Begeistert erzählt Hans Dieter Schons von seinem Heimatmuseum. TV-Foto: Vera Weber

Bickendorf. (vw) Was für eine idyllische Atmosphäre: ein großer Hof in einem warmen Gelbton, ein schöner Garten, das Plätschern von Wasser. Mittendrin ein Türschild mit der Aufschrift "Abort". Was ist ein Abort? Eine Frage, auf die sicherlich die wenigsten Jugendlichen heute eine Antwort haben. Das weiß auch Hans Dieter Schons: "Das gab es früher. Heute ist es besser bekannt als ,stilles Örtchen'." Es sind tausend kleine Dinge wie diese, die es ihm immer wieder ans Herz legen, den Menschen von damals zu erzählen. Brigitte und Hans Dieter Schons haben im elterlichen Anwesen in Bickendorf das Heimatmuseum "von freher" (von früher). Vor etwa 15 Jahren begann ihre Sammel-Leidenschaft. Inzwischen kann man über 1000 Gegenstände aus der Vergangenheit der Eifel bestaunen. Die 300 Quadratmeter große Austellungsfläche ist in vier Bereiche eingeteilt. Der erste Raum ist eine voll eingerichtete Küche. Es gibt eine einzigartige Sammlung von Waffeleisen und Haushaltsgeräten. Unter anderem sieht man ebenso Geräte aus der Imkerei, der Milchwirtschaft und des Getreideanbaus wie Werkzeuge für die Leinenherstellung oder das Seildrehen. Darüber hinaus sind viele Handwerkszeuge verschiedener Berufe ausgestellt, Fallen und Prangergeräte. Für jeden Geschmack etwas. Trotz des Alters seiner Exponate legt Hans Dieter Schons großen Wert darauf, dass die Geräte noch funktionstüchtig sind. Manche sind für den herkömmlichen Haushalt schlichtweg zu groß. Das liegt daran, dass allein in den Familien früher weitaus mehr Sprösslinge waren. Zehn Kinder waren durchaus keine Seltenheit. Dennoch erkennt man in vielen Exponaten eindeutig die Vorreiter heutiger Gebrauchsgegenstände.Nach der Führung lädt Familie Schons zum Verweilen ein. Auf Wunsch gibt es Waffeln vom Herd mit Holzfeuerung und dazu "Eifeler Viez" oder auch verschiedene Obstbrände. Die gesamte Ausstrahlung des Museums kann man nur bei einer persönlichen Führung erfahren. Im Frühjahr nächsten Jahres empfangen Brigitte und Hans Dieter Schons gerne wieder Gruppen von etwa zwölf Personen. Dieses Jahr steht erst einmal ein anderes Ereignis ins Haus. 100 bis 150 alte Motorräder aus ganz Deutschland machen im August in Bickendorf halt. Beim Heimatmuseum wird die Stempelstelle der ADAC-Motorrad-Rallye sein.

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