Gehandelt wird künftig auf dem Land: Rinder-Union West plant Bau einer neuen Auktionshalle in Fließem

Fließem/Bitburg · Mit mehr als 17 000 Mitgliedern zählt die Rinder-Union West zu den größten Rinderzuchtorganisationen Deutschlands. Zuständig für Rheinland-Pfalz und das Saarland ist das RUW-Regionalzentrum in Fließem (Eifelkreis-Bitburg-Prüm), wo in den kommenden Jahren eine neue Auktionshalle entstehen soll. Was dann aus der Halle in Bitburg wird, steht derzeit noch nicht fest.

 Im Stall der Bitburger Auktionshalle warten diese Tiere auf ihre Versteigerung. Zukünftig werden sie das in Fließem tun. TV-Foto: Uwe Hentschel

Im Stall der Bitburger Auktionshalle warten diese Tiere auf ihre Versteigerung. Zukünftig werden sie das in Fließem tun. TV-Foto: Uwe Hentschel

Fließem/Bitburg. Noch sei die Planung ganz am Anfang, sagt Gerd Grebener, Regionalleiter der Rinder-Union West (RUW) in Fließem. Vorgesehen sei aber, am Standort Fließem eine neue Auktionshalle zu bauen, fügt Grebener hinzu und begründet dies mit einer umfassen Umstrukturierung innerhalb des gesamten Unternehmens. Wie der Regionalleiter erklärt, reagiert man damit auf Entwicklungen bei der Rinderzucht und der Besamung.
"Wir arbeiten mittlerweile mit genomischer Selektion", sagt Grebener, und das führe zu Veränderungen. Genomische Selektion bedeutet, dass der Zuchtwert eines Tieres direkt aus seinen Erbanlagen abgeleitet wird. Der Vorgang ist recht aufwendig, liefert aber zusätzliche Informationen über die qualitativen Merkmale eines Zuchttiers.Bullen werden seltener gebraucht


Aufgrund dieses Verfahrens würden nicht mehr so viele Bullen benötigt, erklärt der Regionalleiter, weshalb die für Nordrhein-Westfalen, Rheinland- Pfalz und das Saarland tätige RUW ihre Spermaproduktion zukünftig am Standort in Borken konzentriere. Und dadurch wiederum ergäben sich am Standort Fließem neue Platzkapazitäten, erklärt Grebener. Was der Grund sei, weshalb man in Fließem nun den Bau einer neuen Auktionshalle plane. Was das Projekt kosten werde, lasse sich derzeit aufgrund des frühen Planungsstands allerdings noch nicht sagen, so der Regionalleiter.
Unter Zeitdruck ist man bei der RUW nicht. Schließlich verfügt die Genossenschaft nach wie vor über ihre Auktionshalle in Bitburg. Er habe aber bereits erste Anrufe von Kaufinteressenten bekommen, sagt Grebener, weil Gerüchte kursierten, die RUW wolle die Bitburger Halle verkaufen. Doch sei ein Verkauf der Anlage in Bitburg derzeit noch kein Thema. Durch den Bau der neuen Halle in Fließem werde der Standort in Bitburg für Auktionen zukünftig zwar in der Tat nicht mehr benötigt, sagt Grebener. Doch was dann mit dem 1,4 Hektar großen Gelände geschehe, sei derzeit noch völlig offen. "Unser Ziel ist ein Auktionsstandort in Fließem", sagt Grebener. "Alles andere ist reine Spekulation." Möglicherweise aber könnte das Gelände der Auktionshalle bei dem Konversionsprojekt Alte Kaserne eine Rolle spielen.
Denn das Grundstück der RUW grenzt unmittelbar an das Kasernengelände und stellt darüber hinaus eine Verbindung zwischen der Konversionsfläche und dem Südring dar. Nicht zuletzt deshalb hat das von der Stadt vor zwei Jahren beauftragte Planungsbüro bei der vorbereitenden Untersuchung des 13 Hektar großen Kasernengeländes auch das Grundstück der Auktionshalle mit berücksichtigt.uheExtra

Die Rinder-Union West hat ihre Zentrale in Münster und verfügt neben dem dortigen Regionalzentrum Westfalen über das Regionalzentrum Nordrhein in Krefeld sowie das Regionalzentrum Rheinland-Pfalz/Saarland in Fließem. Darüber hinaus gibt es noch sechs weitere Standorte, zu denen auch die Auktionshalle in Bitburg gehört. Der Genossenschaft, die aus 15 ehemals selbständigen Organisationen entstanden ist, gehören nach eigenen Angaben (2013) rund 9800 Milchviehbetriebe und mehr als 17 400 Mitglieder an. Zum Aufgabenbereich der RUW gehören Rinderzucht, Besamung und Zuchtrindervermarktung. uhe

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