Geld aus Mainz für schnelles Internet

Bitburg/Prüm · Gute Nachricht aus Mainz: Das Land will den ersten Schritt der Breitbandinitiative im Eifelkreis Bitburg-Prüm mit voraussichtlich 650 000 Euro unterstützen. Noch in diesem Jahr sollen mehrere Gewerbegebiete mit DSL versorgt werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten dafür auf rund 1,7 Millionen Euro.

Noch dieses Jahr sollen die Firmen, die im Gewerbegebiet Mettendorf siedeln, sowie die Gemeinde Sinspelt mit Nieder- und Obergeckler mit schnellem Internet versorgt werden. "Aus Sicht unserer Ortsgemeinde ist es unbedingt erforderlich, dass alle Firmen im Gewerbegebiet Zugang zu schnellem Internet haben", sagt der Bürgermeister von Mettendorf Paul Lentes. Dass sich dieser Wunsch schon 2012 erfüllt, stand Anfang des Jahres noch nicht fest: Da hatte der Kreistag beschlossen, im Rahmen der Breitbandinitiative als ersten Schritt besonders die Gewerbegebiete an das schnelle Datennetz anzuschließen. Zunächst waren dafür nur die Kommunen Arzfeld, Badem, Fließem, Herforst, Echternacherbrück und Weinsheim vorgesehen. Auf Antrag der CDU sollte die Verwaltung zudem überprüfen, ob nicht auch die Gewerbegebiete in Mettendorf, Speicher sowie die Bitburger Standorte Auf Merlick und Flugplatz mit DSL ausgestattet werden könnten.

Wie die Verwaltung nun in der Kreistagssitzung mitgeteilt hat, dürfen sich allerdings nur die Gemeinde Sinspelt mit Nieder- und Obergeckler sowie das Gewerbegebiet Mettendorf über schnelles Internet freuen. Weil die Standorte Bitburg-Merlick, Flugplatz und Speicher bereits über eine Grundversorgung von jeweils mindestens zwei Megabit pro Sekunde verfügen und daher nicht als unterversorgt gelten, werden sie im ersten Ausbauschritt, der für 2012 und 2013 vorgesehen ist, nicht berücksichtigt.

Zwölf Millionen Euro bis 2015

Aufgrund der Aufnahme des Mettendorfer Gewerbegebiets und Umgebung steigen die Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro auf 1,7 Millionen Euro. Abhängig vom Ergebnis der Ausschreibung und nach den Erfahrungen aus anderen Kreisen wird der Anbieter, der den Zuschlag erhält, davon etwa 700 000 Euro übernehmen. Bleibt also eine Million Euro, die aus öffentlicher Hand bezahlt werden muss. Die gute Nachricht: Das Land hat in Aussicht gestellt, davon 650 000 Euro, also 65 Prozent der Summe, zu übernehmen (siehe Extra). Damit würde der Eigenanteil des Kreises 350 000 Euro betragen. Deutlich weniger als der Kreistag in seiner Sitzung im Februar noch gedacht hatte. Da hatten sich die Kreistagsmitglieder trotzdem dafür ausgesprochen, den Gemeinden notfalls auch ohne finanzielle Hilfe des Landes den Zugang zu schnellem Internet zu ermöglichen. Denn im Eifelkreis sind derzeit immer noch etwa 75 Prozent aller Ortsgemeinden und 84 Prozent aller Haushalte unterversorgt. Ein Zustand, den der Kreis nicht hinnehmen will. Bis 2015 sollen zwölf Millionen Euro in den Ausbau investiert werden. Sollte das Land das Projekt in ähnlichem Maße weiterfördern wie in diesem Jahr, müsste der Kreis voraussichtlich insgesamt 4,2 Millionen Euro dafür in die Hand nehmen.
Extra

Das Land hat dem Kreis eine Förderung der Breitbandversorgung im Rahmen des Leader-Programmes in Höhe von 300 000 Euro zugesagt. Zudem hat das Innenministerium eine ergänzende Kofinanzierung in Höhe von 350 000 Euro in Aussicht gestellt. eib

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