"Die Einnahmen kommen voll und ganz dem St. Josef-Krankenhauses zugute": Das hatte Albert Borrelbach, Vorsitzender des Krankenhaus-Fördervereins, vor dem Konzert des Polizeiorchesters Rheinland-Pfalz in Neuerburg mitgeteilt. Das Geld sollte für Zwecke eingesetzt werden, die im offiziellen Etat des Hauses nicht berücksichtigt werden. Seit 1998 unterstützt der Förderverein ideell und finanziell die Belange des Krankenhauses. Mehr als 40 000 Euro sind in den vergangenen Jahren in mehrere Projekte geflossen. Zuletzt wurden Mitte dieses Jahres 11 000 Euro für ein Operations-Gerät gespendet. Der Förderverein zählt 315 Mitglieder, darunter sind auch 22 Ortsgemeinden. Auch das Konzert des Polizeiorchesters sollte den Verein unterstützen. Die Kontakte für den Auftritt hatte der im Frühjahr verstorbene Ehrendirigent des Neuerburger Musikvereins, Helmut Klinkhammer, im vergangenen Jahr geknüpft. Die Veranstaltung wurde somit auch zu einem Gedenken an den Neuerburger Musikpädagogen. Die rund 300 Besucher in der Stadthalle waren von dem musikalischen Erlebnis begeistert. Im Namen der Geschäftsführung und des Direktoriums bedankte sich die Krankenhausoberin Schwester Adeltraud Gaspers bei dem Polizeiorchester. Wegen der angekündigten Schließung durch die Marienhaus GmbH ist die Unterstützung des Hauses durch den Förderverein nun infrage gestellt. "Wir sind aus der Bahn geschleudert", beschreibt der Vorsitzende des Fördervereins die neue Situation, von der er am Tag nach dem Konzert erfuhr. "Wir müssen uns erst neu positionieren", sagt er. Als erster Schritt sind alle Gelder, auch die Einnahmen aus dem Konzert in Höhe von 1900 Euro, auf Eis gelegt. Die Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2005 werden vom Förderverein nicht mehr abgerufen. So haben es die beiden Vorsitzenden des Fördervereins, Albert Borrelbach und Erhard Roth, verfügt. Über die weitere Zielsetzung des Vereins wollen sie einen Vorstandsbeschluss einholen.