Gerüchte um neue Angebote der Kontaktsauna in Bitburg

Bitburg · Nachdem die Errichtung der Kontaktsauna im Gewerbegebiet Auf Merlick bereits im Vorfeld für Diskussionen sorgte (der TV berichtete), gibt es nun Gerüchte, wonach das Bordell auf dem Außengelände um einen FKK-Bereich mit Liegewiese erweitert werden soll. Der luxemburgische Betreiber der Einrichtung will sich dazu nicht äußern, streitet es aber auch nicht ab.

Bitburg. Manchmal landen in der Volksfreund-Redaktion Briefe ohne Absender. Manche Menschen machen damit ihrem Ärger Luft, andere weisen auf Missstände hin, die sie in ihrem Umfeld wahrnehmen oder zumindest vermuten. Pressemitteilungen gehören eigentlich nicht in diese Kategorie.
Warum auch? Schließlich hat der Absender in der Regel ein ernsthaftes Interesse daran, mit dem, was er schreibt, in Verbindung gebracht zu werden. Und deshalb steht er für Rückfragen meist gerne zur Verfügung. Umso erstaunlicher ist es dann, wenn in der Redaktion etwas ankommt, was als Pressemitteilung deklariert ist, aber keinen Absender hat. Wie jenes Schreiben, das vor kurzem im TV-Briefkasten gelandet ist.
Investor aus Luxemburg


Dort ist die Rede davon, dass die Kontaktsauna Auf Merlick (Villa Diva) ihr Angebot großzügig erweitern will. Zitiert wird dort ein nicht namentlich genannter Investor aus Luxemburg mit folgenden Worten: "In der heutigen Zeit, da erotische Einrichtungen wie Table Dance Clubs mit Selbstverständlichkeit besucht werden, frage ich mich, wieso ein seriöses, konzessioniertes Haus wie die Villa Diva sich hinter Sichtschutzwänden verstecken muss."
Nun, das weiß der TV natürlich auch nicht. Aber möglicherweise liegt es daran, dass die Besucher der Kontaktsauna gar keinen so großen Wert auf Öffentlichkeit legen. Zumindest diejenigen, die hinter diesem Sichtschutz parken. Zudem wirbt die Villa Diva ja auch damit, dass ihre Parkplätze diskret sind.
Konzept sieht Kontakthof vor


Doch mit dieser Diskretion ist unter Umständen ja ohnehin bald Schluss. Zumindest laut Pressemitteilung. Demnach "sollen die Besucher im umfangreich erweiterten Außenbereich mehr als zuvor auf ihre Kosten kommen". Von einem FKK-Bereich mit Whirlpool ist die Rede, von einer Swingerwiese (deren Nutzung für Damen übrigens kostenlos sein soll), von Straßenlaternen und von einem Kontakthof, in dem laut Konzept genügend Frauen sind, sodass "bis zu 80 Gäste versorgt werden, bis das nächste Zimmer frei ist". Mit kostenlosen Shuttle-Bussen sollen die Kunden von der Innenstadt, vom Flugplatz, aber auch von der Air Base Spangdahlem aus hin- und hergefahren werden. "Der Diva Beach Club öffnet sich den Besuchern mit der Selbstverständlichkeit einer Amüsiermeile einer Großstadt", heißt es.
Bauantrag nicht notwendig


Der Investor aus Luxemburg, der die Villa Diva betreibt, will sich dazu nicht äußern. Auf TV-Anfrage erklärt Bordell-Chef Alain Konter, dass er mit dieser Pressemitteilung nichts zu tun habe. Nachdem bereits der Bau seiner Kontaktsauna im Vorfeld für Ärger gesorgt hätte (siehe Extra), habe er absolut kein Interesse daran, nun Pläne zur Erweiterung seines Angebots öffentlich kundzutun. Allerdings räumt er ein, dass Veränderungen geplant seien. Nur was, dazu möchte er nichts sagen.
Und auch bei der Stadtverwaltung gibt es dazu keine Auskunft. "Es gab weder eine Bauvoranfrage noch einen Bauantrag", erklärt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt.
Doch möglicherweise sind diese Formalitäten auch gar nicht notwendig. "Da alle Elemente beweglich sind, ist kein entsprechender Bauantrag zu stellen", heißt es in der Pressemitteilung. Und so könne das Vorhaben "binnen zirka 14 Tagen realisiert werden". Ach so! Na dann warten wir doch einfach mal ab.Extra

Anfang 2008 wurde bekannt, dass ein Investor eine Kontaktsauna auf dem Bitburger Flugplatzgelände errichten will, was allerdings nicht genehmigt wurde (der TV berichtete). Um den Auswuchs von unerwünschtem Gewerbe zu verhindern, wurden dort die Bebauungspläne bereits Jahre zuvor so geändert, dass die Ansiedlung von Bordellen auf dem Flugplatz nicht möglich ist. Nachdem auch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht Trier nicht zum gewünschten Erfolg führte, errichtete der Unternehmer aus Luxemburg den Swingerclub 2010 schließlich im Industriegebiet Auf Merlick. Zwar gab es auch hier einige Anlieger, die gegen die Ansiedlung eines Bordells in der Nachbarschaft waren. Doch da Auf Merlick Prostitutionsgewerbe zulässig ist, konnten die Gegner den Bau nicht verhindern. uhe

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