Glaube im Alltag

Schon in der Woche zum ersten Advent blinkte es mir auf meinen Wegen durch die Dörfer und Städte in wechselnden Farben und Formen entgegen. Viele Hausbewohner wollen mit ihrer Adventsbeleuchtung die abendliche Dunkelheit für heimkehrende Kinder oder Erwachsene und nicht zuletzt sich selbst etwas erhellen.

 Petra Schweisthal.Foto: privat

Petra Schweisthal.Foto: privat

Und damit alles außen wie innen gut zur Geltung kommt, haben sie mit viel Fleiß auch die Fenster für die neue Adventsdekoration geputzt. Die Fenster des Adventskalenders benötigen dagegen eine ganz andere Art der Vorbereitung. Kinder, damals wie heute, freuen sich über eine kleine Überraschung, die Ausdruck gegenseitiger Wertschätzung sein kann. In vielen Familien darf jeden Abend ein anderes Familienmitglied das Fenster des Tages am Familienadventskalender öffnen. Für diese adventliche Familienzeit räumen Eltern oft in ihrem Terminkalender auf oder um, damit alle wenigstens einmal am Tag einen Hauch von Advent und gemeinsamer Vorbereitung auf Weihnachten wahrnehmen und nach Möglichkeit mitgestalten können. Ganz experimentell wollten einige Frauen in diesem Advent ihren Adventskalender gestalten, indem sie ganz bewusst in ihrem Familienkalender ein freigewähltes Zeitfenster freilassen wollen, frei vom Druck, Kuchen für den Adventsbasar der Schule zu backen oder Plätzchen für die vorweihnachtliche Kaffeerunde im Kolleginnenkreis zeitgemäß zu verpacken. Für viele Frauen wäre dies schon ein Moment des Innehaltens auf dem Weg nach Weihnachten, der guttut und den Blick auf die lange vorweihnachtliche To-Do-Liste verändert. Dieser weiße Fleck im Terminkalender, der von den einen als Auszeit zur freien Verfügung deklariert wird, kann sich für die anderen aber auch zu einem Zeitfenster der Um- oder Neuorientierung entwickeln, das den Blick voll Dankbarkeit auf Vergangenes richtet und Anstehendes voll Zuversicht auf sich zukommen lässt. Petra Schweisthal ist Pastoralreferentin im Dekanat St. Willibrord Westeifel

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