glaube im alltag

Für den äußerlichen Zuschauer mag das ganze wie eine traurige Veranstaltung aussehen. Erst Aufstehen, dann Niederknien, etliche stereotype Antworten runterleiern und dazwischen angestaubte Lieder aus längst vergangenen Jahrhunderten.

Dabei hat dieser Dienst für Gott und für den Menschen spürbar kostbare Momente zu bieten. Ich stehe an zum Empfang der Kommunion. Warten in der langen Schlange fällt nicht schwer. Denn zu sehen, dass viele Menschen nach dem Empfang der Kommunion sich zurückziehen, sich vertiefen in Gedanken und Gebete mit ihrem Gott, bewegt mich. Menschen zeigen sich persönlich, fast schon intim in der Öffentlichkeit. Wo gibt\'s so was noch? Wenn es um den Auf- oder Abstieg und den Sieg der Champions League geht. Okay, auch da sind Menschen höchst emotional und lassen ihren (Freuden)tränen freien Lauf. Doch dabei geht es wohl weniger um Leben und Tod, oder? Das wird selbst der fanatischste Fan nicht ernsthaft abstreiten wollen. "Amen, amen, ich sage euch: Was ihr von meinem Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben." (Johannes 16,23b). Ja, wir glauben daran, dass Gott unsere Bitten erhört. Sicherlich nicht alle. Jesus selbst macht klar, dass wir in seinem Namen bitten sollen. In seinem Namen, das mag wohl heißen, dass unsere Bitte nicht dem Lebensweg Jesu widersprechen sollte. Wie etwa die Bitte um ein dickes Auto. Auch wenn der Versuch bestimmt nicht strafbar wäre. In seinem Namen. Es kommt mir so vor, als ob ich noch viel Weg vor mir hätte, um das "Aber nicht mein, sonder dein Wille soll geschehen."(Lukas 22,42), dieses letzten Endes ganz und gar in seinem Namen bitten, tatsächlich umzusetzen. Jörg Koch Pastoralreferent für Jugend im Dekanat St. Willibrord Westeifel

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