Große Nachfrage trifft auf größeres Angebot

Bitburg · Die zusätzlichen Gewerbeflächen Auf Merlick sind schon zur Hälfte weg, der Planwert für 2015 damit schon heute erreicht. Trotzdem ist ein weiterer Erschließungsabschnitt kein Thema. Denn auf dem Flugplatz gibt es noch 57 Hektar Gewerbefläche. Zudem wird für das 75 Hektar große Housing-Gelände in den nächsten Jahren eine neue Nutzung gesucht.

 Sie läuft und läuft und läuft: die Vermarktung der Flächen Auf Merlick (im Vordergrund). In der Bildmitte ist die Bitburger Brauerei, rechts im Hintergrund sind Teile der Housing zu sehen. TV-Foto: Portaflug Föhren

Sie läuft und läuft und läuft: die Vermarktung der Flächen Auf Merlick (im Vordergrund). In der Bildmitte ist die Bitburger Brauerei, rechts im Hintergrund sind Teile der Housing zu sehen. TV-Foto: Portaflug Föhren

Bitburg. Angefangen hat alles mit dem Entschluss der Bitburger Brauerei, die Produktionsstätte aus dem Norden und damit auch aus der Innenstadt an den jetzigen Standort zu verlagern. 1973 begann die Stadt schließlich damit, weitere Gewerbeflächen in Bitburgs Süden zu erschließen. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Bereich zwischen der in den 1950er Jahren errichteten Housing und der ehemaligen Bahntrasse noch landwirtschaftlich genutzt. Mitte der 1980er Jahre wurde aufgrund steigender Nachfrage dann mit Merlick II der nächste Abschnitt erschlossen, 1990 folgte dann schließlich Merlick III.
Ziele bereits erreicht


Als Mitte der 1990er Jahre von den bis dahin erschlossenen 98 Hektar rund 60 Hektar vermarktet waren, ging man in der Stadt noch davon aus, dass die restlichen 38 Hektar den weiteren Bedarf bis ungefähr 2010 decken würden.
Weil aber nur fünf Jahre später schon fast alles weg war, entschied sich die Stadt bereits zur Jahrtausendwende dazu, neue Gewerbeflächen zu schaffen. Und so wurde vor sieben Jahren Merlick IV erschlossen.
Es ist bislang der letzte Abschnitt des Gewerbegebiets. Und auch über dessen Vermarktung kann Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels bislang nicht klagen. "Die Erschließung unserer Gewerbeflächen läuft hervorragend", sagt Kandels mit Verweis auf den Planwert von 2015, den die Stadt bereits jetzt erreicht habe.
Demnach wurden von 18,26 Hektar Gewerbefläche (inklusive Straßen umfasst Merlick IV 28,37 Hektar) bislang bereits 8,6 Hektar verkauft. Und über den Verkauf weiterer 5700 Quadratmeter will der Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag beraten.
Dass die Stadt angesichts dieser Entwicklung trotzdem nicht mit dem Gedanken spielt, nun auch noch die Erschließung von Merlick V in die Wege zu leiten, liegt an dem Erbe der Amerikaner. So wird sich der Stadtrat in seiner Sitzung auch mit dem Konversionsprojekt Alte Kaserne auf dem Housing-Gelände beschäftigen. Für dieses Areal soll ein städtebaulicher Rahmenplan erstellt werden, um so eine Verwendung für das zehn Hektar große Gelände zu finden. Zwar schränken die unter Denkmalschutz stehenden Kasernenblöcke die Möglichkeiten einer gewerblichen Nutzung stark ein, doch bleiben der Stadt ja immer noch die übrigen 65 Hektar Housing-Fläche, die von den Amerikanern ebenfalls bis voraussichtlich 2017 geräumt werden sollen. Was dort an Wohnblöcken steht, lässt das Herz eines jeden Abrissunternehmers höherschlagen, so dass der Überplanung dieses Geländes nichts im Wege steht.
Und dann ist da ja noch der insgesamt 484 Hektar große Flugplatz. Laut Helmut Berscheid vom Zweckverband Flugplatz Bitburg wurden dort bislang 171 Hektar Gewerbefläche verkauft. Weitere 57 Hektar stehen derzeit zur Verfügung. Darin enthalten sind auch die 39 Hektar im B- und C-Shelter-Bereich, deren Erschließung kürzlich beschlossen wurde. Ursprünglich sollten diese Flächen für flugaffines Gewerbe vorgehalten werden. Doch nachdem die Pläne zur Errichtung des Bit Airports gescheitert sind, wurde diese Einschränkung nun aufgehoben (der TV berichtete). Was aber nicht heißt, dass dort die Ansiedelung von Unternehmen aus der Luftfahrtbranche nicht mehr möglich ist.
Wie Otmar Nikolay von der als Eigentümer der Konversionsfläche zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) erklärt, habe bislang bereits rund ein halbes Dutzend Investoren Interesse am neuen Entwicklungsabschnitt bekundet.
Betroffen seien davon rund sieben Hektar, sagt Nikolay, der auf TV-Anfrage bestätigt, dass unter den Interessenten auch mindestens ein Unternehmen aus dem Entsorgungsbereich ist. Wer sich allerdings sonst noch alles für das Gelände in Nähe der Startbahn interessiert, dazu will die Bima derzeit keine Auskunft geben.Extra

Zahl der Unternehmen: Bislang haben sich Auf Merlick nach Auskunft der Stadtverwaltung 95 Unternehmen angesiedelt, die meisten davon im Südring (29 Firmen). Die restlichen Unternehmen verteilen sich auf Brauereistraße (10), Daimlerstraße (9), Dieselstraße (22), Graf-Zeppelin-Straße (3), Lilienthalstraße (9), Ottostraße (3) und Wankelstraße (10). Auf dem Flugplatz sind derzeit laut Zweckverband Flugplatz Bitburg 177 Unternehmen ansässig. uhe

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