Grundwasser schützen, Eifelvulkane erhalten

Spangdahlem/Wittlich · Den Schutz des Grundwassers vor krebserregenden Giften hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) bei seinem Regionaltreffen in Wittlich gefordert. Zudem will er den Abbau von Rohstoffen in der Eifel beschränken lassen.

Spangdahlem/Wittlich. Die Eifel ist eine wasserreiche Region: "Wir sitzen hier auf unheimlich viel Grundwasser", sagt Günther Schneider aus Binsfeld beim Treffen der Region Trier des BUND im Gasthaus Servatius in Wittlich-Wengerohr. Doch die Sauberkeit des Wassers ist gefährdet. Krebserregende Perfluorierte Tenside (PFT) wurden von der Airbase Spangdahlem in der Eifel aus ins Grundwasser gespült (der TV berichtete mehrfach). Alle Angelteiche rund um den Flugplatz "sind mehr oder weniger belastet", ebenfalls einige Bäche (der TV berichtete mehrfach). Auch sei PFT in Trinkwasserbrunnen nachgewiesen worden, sagt Schneider. Betroffen seien vier Brunnen bei Kordel an der Kyll sowie zwei bei Sülm (Verbandsgemeinde Bitburger Land) und einer bei Beilingen bei Speicher. Sie alle lägen nach heutigen Vorgaben - das Umweltbundesamt gibt 100 Nanogramm pro Liter (ng/l, Summe aller PFT) im Trinkwasser vor - nicht im kritischen Bereich. Dies ändert sich, wenn die EU-Wasserrahmenrichtlinie 2018 greift. Dann liege der Grenzwert bei 650 Pikogramm (pt, ein billionstel Gramm). Die Versorgung mit Trinkwasser spielt auch beim Rohstoffabbau im Vulkaneifelkreis eine Rolle: "Wir versorgen auch die Nachbarn", sagt Norbert Leinung von der Kreisgruppe. Dies sei in den Plänen nicht berücksichtigt. "Was hier in der Eifel nicht gespeichert wird, kommt in der Mosel als Hochwasser an." Weil ihnen von Umweltschutzverbänden, der Interessengemeinschaft Eifelvulkane und Bürgern heftig Wind entgegenwehe, wird das Planungsbüro einen runden Tisch einrichten, um die Konflikte zu beseitigen. Leinung sieht die Notwendigkeit eines weiteren Abbaus nicht. Zurzeit seien noch 1200 Hektar Fläche vorrätig. Die Unternehmen fordern weitere gut 2000. "Wir wollen keine neuen Gruben", sagt Leinung. "Die Unternehmen sollen nur das, was bislang genehmigt wurde, abbauen. Das reicht aus heutiger Sicht grob geschätzt noch 100 Jahre." mehi

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