Herforst lädt zu einer Reise in die Vergangenheit ein

Eine Urkunde beweist es: Herforst ist 750 Jahre alt. Und das muss gefeiert werden. Seit Monaten ist ein Arbeitskreis mit den Vorbereitungen für ein großes Fest im September beschäftigt. Ein historischer Rundweg mit Darstellungen aus vergangenen Zeiten wird einer der Höhepunkte sein.

 Der Plan steht: Das Organisationsteam hat einen historischen Rundweg durch den Ort entwickelt, der das Leben in den verschiedenen Jahrhunderten erlebbar machen soll. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Der Plan steht: Das Organisationsteam hat einen historischen Rundweg durch den Ort entwickelt, der das Leben in den verschiedenen Jahrhunderten erlebbar machen soll. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Herforst. Seit November vergangenen Jahres treffen sich elf engagierte Herforster Bürger, um ein großes Fest vorzubereiten. Denn ihr Ort kann auf stolze 750 Jahre zurückblicken. Dass dies so ist, wussten die Herforster schon lange, "aber wir wollten die Urkunde mal sehen", sagt Ortsbürgermeister Werner Pick.

Also fuhr man ins Landeshauptarchiv nach Koblenz und hatte es schwarz auf weiß: Am 8. Juli 1261 wird "Hergersforst" erstmals in einer Urkunde erwähnt. Zwar weiß man, dass auch schon die Römer in Herforst und Umgebung gelebt haben müssen. Das beweisen Funde und Reste der Langmauer, die inzwischen aus freigelegtem Originalmaterial nachgebaut wurde. Dennoch: Die Urkunde aus dem 13. Jahrhundert bildet die Grundlage für das Fest, das am 17. und 18. September gefeiert wird. Die Vorbereitungen dazu haben bereits erhebliche Fortschritte gemacht. Und das, was die Aktiven aus dem Ort sich ausgedacht haben, ist ungewöhnlich. Fest steht inzwischen, dass ein historischer Rundweg durch den Ort das Leben in den verschiedenen Jahrhunderten erlebbar machen soll. In Römerstraße, Eligiusstraße, Poststraße, Maisbachweg, Birkenstraße und Im Dietzengarten werden an 64 Punkten Menschen dafür sorgen, dass die Geschichte des Ortes greifbar wird.

Dabei wird unter anderem der Beruf des Denglers vorgestellt, der im Mittelalter Ritterhelme herstellte. Minnesänger und Gaukler werden ihre Kunst beweisen. Eine Reise durch die Jahrhunderte bietet ebenso die Vorführung der Butterherstellung oder das Brotbacken im alten Backhaus. Eine Hochzeitsgesellschaft aus früheren Zeiten oder auch Waschfrauen von anno dazumal dürfen die Besucher erleben. Eigens für das große Fest wird ein Kartoffel- und Rübenfeld angelegt. Korb- und Rechenmacher zeigen unter anderem ihr Handwerk, und die gute, alte Handarbeit wie Klöppeln, Stick- und Nähkunst wird vorgestellt. Auch ein Römerlager mit römischen Speisen und Wein (Mulsum) ist eine von vielen Attraktionen. Zusätzlich werden Theaterstücke und historische Tänze aufgeführt.

"Herforst hat sich natürlich gewandelt, und es ist schwierig, historische Gebäude zu finden, in denen die Projekte passenderweise gezeigt werden können", sagt Werner Pick. "Das Fest soll auch das Gemeinschaftsleben beflügeln", sagt der Chef von 1273 Einwohnern. Und er wünscht sich, dass auch die Zugezogenen noch ihren Teil zum Gelingen des Festes beitragen. lyv

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