Hühnerfarm in Birresborn

Zum Artikel "Kaum Kritik an Mega-Hühnerfarm" (TV vom 23. Oktober) schreiben diese Leser:

Dem sachlichen Bericht von der Bürgerversammlung zu den Plänen einer Mega-Hühnerfarm in Birresborn wurde ein Kommentar beigefügt, dem ich widerspreche. Es wurden in der Versammlung sehr wohl kritische Töne zu der Art der Massentierhaltung laut. Ich lehne aus grundsätzlichen Erwägungen diese Art der Tierhaltung ab und akzeptiere eine mögliche Ansiedlung in Birresborn persönlich nicht. Neben diesem Aspekt sehe ich aber auch mögliche Risiken für den Wohnwert in der Gemeinde durch eine permanente Geruchsbelästigung. Computersimulierte Berechnungen, die diese Gefahren widerlegen sollen, können meine Zweifel nicht ausräumen. Alleine die Windberechnungen der Wetterstation Ormont sind im Grunde genommen Makulatur, beachten sie doch in keiner Weise die Besonderheiten einer Wetterlage in einer Tallage. Wie in der Versammlung gehört, sind dem Anwohner einer Gemeinde Geruchsbelästigungen bis zu einem Grenzwert zumutbar. Ist dies für einen Ort, dessen wertigste Potenziale für eine zukunftsfähige touristische Entwicklung Natur und saubere Luft sind, sinnvoll? Die Gründe für das Dilemma mit dem Gewerbegebiet liegen in früheren Fehleinschätzungen, dies nun mit einer weiteren Fehlentwicklung zu belasten, um "endlich zu Potte zu kommen" wäre fatal. Bedenken äußere ich auch gegen das Finanzierungsmodell. Wie in der Versammlung erläutert, bedarf es eines weiteren Ausbaus des Areals und einer von der LBM geforderten Linksabbiegerspur auf der L 24 Kosten zulasten der Ortsgemeinde Birresborn. Eine offene Frage ist, in welchem Verhältnis notwendige Investitionen für das Projekt zu dem Verkaufserlös stehen. Blendet man alle ethischen Überlegungen aus und sieht nur den finanziellen Aspekt hinsichtlich einer Gewerbesteuer, lässt sich die Gemeinde auf ein erneutes Vabanquespiel ein, das mehr Geld kosten kann, als es einbringt. Da die Meinungsbildung laut Bürgermeister Zander jedoch erst am Beginn steht, bleibt noch Zeit, alle Aspekte ausreichend zu beleuchten. Hans Nieder, Daun

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