Hunde ohne Leine nerven viele Nachbarn

Bitburg-Prüm · Freilaufende Vierbeiner und Hundekot sorgen in vielen Dörfern immer wieder für Ärger. Die Ortsbürgermeister appellieren deshalb regelmäßig an die Vernunft der Hundehalter - jüngst auch wieder in Badem.

 Wehe, wenn sie losgelassen: Für viele Einwohner im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind freilaufende Hunde sowie deren Hinterlassenschaften ein Dorn im Auge. Die Ortsbürgermeister bitten Hundehalter um Rücksichtnahme. Foto: dpa

Wehe, wenn sie losgelassen: Für viele Einwohner im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind freilaufende Hunde sowie deren Hinterlassenschaften ein Dorn im Auge. Die Ortsbürgermeister bitten Hundehalter um Rücksichtnahme. Foto: dpa

Ein Schreckmoment unterbricht den abendlichen Spaziergang durch den Ort: Ganz in der Nähe beginnt ein Hund zu bellen und zu knurren. Der Spaziergänger kann ihn zunächst nicht sehen. Dann raschelt es in der Hecke und wenig später versperrt das Tier den Gehweg. Hundefreunde können mit solchen Situation meistens gut umgehen. Wer den Vierbeinern allerdings wenig abgewinnen kann oder ihnen gar mit Angst begegnet, empfindet solche Momente als äußerst unangenehm. Der Erholungseffekt des Spaziergangs ist erst mal dahin.

So oder so ähnlich ergeht es Einwohnern in Dörfern der Eifel immer wieder.

Sechs Mal verletzen Hunde Menschen oder Tiere



Hundeangriffe resultieren daraus allerdings selten: Die Beißstatistik der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier weist für den Eifelkreis Bitburg-Prüm im ersten Halbjahr 2010 sechs Fälle aus, in denen Menschen oder Tiere von Hunden verletzt wurden. Für großes Aufsehen hatte im August ein Hund gesorgt, der im Dorf Leimbach in der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg einen elfjährigen Jungen attackiert hatte (der TV berichtete).

Im Alltag entstehen Probleme dagegen vor allem durch Hundekot auf Straßen, öffentlichen Flächen und Privatgrundstücken oder aber durch freilaufende Hunde, von denen sich Einwohner gestört fühlen. So gab es in Badem in jüngster Vergangenheit verstärkt Beschwerden, so dass Ortsbürgermeister Reinhard Meyer erst kürzlich wieder die Hundehalter dazu aufforderte, Rücksicht zu nehmen. Nach solch einem Aufruf habe er meist das Gefühl, dass es sich bessere. "Ein paar Monate später kommt dann aber wieder das alte Dilemma", sagt Meyer. Neben dem Ärger über freilaufende Hunde und Hundekot im Ort gibt es auch Beschwerden über Probleme außerhalb der Gemeindegrenzen: Vergangenen Sommer waren Kälber und Kühe von Hunden angegriffen worden (der TV berichtete). Der Vorfall hat sich zwar noch nicht wiederholt. Aber kürzlich beklagte sich ein Landwirt wieder über Hunde, die seine Kühe herumgescheucht hatten.

"Die Bürger sind dazu aufgefordert, dem Bürgermeister oder der Polizei Ross und Reiter zu nennen, dann werden wir Verstöße ahnden", erklärt Meyer. Davor mache er keinen Halt mehr. Gleichzeitig verwehrt sich der Bürgermeister gegen pauschale Vorwürfe. Schließlich gebe es auch vernünftige Hundehalter, die sich von der Kritik nicht angesprochen fühlen sollen.

In unterschiedlicher Ausprägung beschäftigt das Problem allerdings fast überall im südlichen Eifelkreis immer wieder einzelne Ortsgemeinden, wie eine TV-Umfrage ergab. Die Ortsgemeinde Speicher hat beispielsweise kürzlich eine Box mit Tüten zur Entsorgung des Hundekots angeschafft. Sie wird demnächst im Bereich des Marktplatzes montiert, damit sich Hundehalter bedienen können und der Marktplatz - so die Hoffnung - künftig sauberer wird.

Die VG Irrel erließ wegen "gelegentlicher Probleme", wie es aus der Verwaltung heißt, im Juni eine sogenannte Gefahrenabwehrverordnung, die es unter anderem verbietet, Hunde frei herumlaufen zu lassen. In Speicher, Kyllburg und Neuerburg gibt es solche Verordnungen bereits seit geraumer Zeit. Die VG Bitburg-Land konnte darauf bisher laut VG-Verwaltung verzichten. Beschwerden gibt es jedoch auch hier immer wieder - in diesem Jahr etwa aus Rittersdorf und Hermesdorf. Die mangelnde Rücksichtnahme einzelner Hundehalter sorgt also nicht immer, aber immer wieder für Unmut.

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