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Zum Bericht "Bald Bagger an den Bahngleisen" (TV vom 6. September):

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Bahn lässt andere zahlen
Tja, schön zu lesender Artikel. Jünkerath 13 also - nicht Stuttgart 21. Nachdem die DB AG es geschafft hatte, Jünkerath auf zwei Durchgangsgleise und ein Stummelgleis Richtung Gerolstein zu reduzieren, soll es jetzt herausgeputzt werden, allerdings nicht auf Kosten der Bahn, sondern auf Kosten sogenannter Dritter (SPNV Nord). Was hat die Bahn aus Jünkerath gemacht? Der Bahnhof wurde verkauft, ein Teil der Gebäude davon werden abgerissen. Und eine neue Urinröhre (Unterführung) soll gebaut werden. Wer noch die frühere Eisenbahnherrlichkeit in Erinnerung hat (vielgleisiger Bahnhof mit mehreren Stellwerken, besetztem Schalter, zahlreichen Bahnsteiggleisen), muss sich schon wundern, dass man diese Durchgangsstation, die nun von einem elektronischen Stellwerk, das jede menschliche Seele im Bahnhofsbetrieb überflüssig macht (örtlicher Service: Fehlanzeige!), und von Gerolstein ferngesteuert wird, nunmehr angeblich aufmotzen will. Was das heutzutage bedeutet, kann man ein paar Kilometer weiter in Oberbettingen-Hillesheim bewundern. Verwundert reibt man sich die Augen, wenn man die Rampe fernab vom ehemaligen Bahnhofsgebäude (das dem Verfall preisgegeben ist) sieht. Das wird auch von Jünkerath übrigbleiben: eine neue Überdachung, vielleicht zwei rote hässliche Kuben und der Fahrkartenautomat. Vor einigen Jahren hatte man die Gleise Richtung Losheim abgerissen. Ein Verkehr über die belgische Grenze war möglich gewesen, über Malmedy sogar bis Stavelot mit der Verbindung Luxemburg - Brüssel. Noch früher konnte man von Jünkerath Richtung Adenau fahren. Dass Jünkerath mal eine Eisenbahnstadt war, zeigt sogar die Pfarrkirche, die ein Lokomotivradmotiv als Fenster besitzt. Das Eisenbahnmuseum in Jünkerath zeigt die Geschichte. Hans Rauchberger, Hellenthal

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