Im Eifelkreis summt's weniger herum

Bienen sind nicht nur Honigproduzenten, sondern erfüllen überdies eine wichtige Funktion in der Natur, indem sie Pflanzen bestäuben. Im Eifelkreis sinkt jedoch die Zahl der Imker und somit auch die der Bienenvölker - trotz der eigentlich guten Ausgangslage.

 Detlef Römer ist der Vorsitzende des Kreisimkerverbands Bitburg und hält Bienenvölker seit 2003. Ihn faszinieren vor allem die biologischen Leistungen, die von den kleinen Nutztieren erbracht werden. TV-Foto: Jens Klein

Detlef Römer ist der Vorsitzende des Kreisimkerverbands Bitburg und hält Bienenvölker seit 2003. Ihn faszinieren vor allem die biologischen Leistungen, die von den kleinen Nutztieren erbracht werden. TV-Foto: Jens Klein

Malbergweich. Ziemlich unscheinbar verrichten sie täglich ihre Arbeit: Mehrere Millionen Honigbienen schwirren seit einigen Wochen wieder durch die Eifel, um dort mit dem sprichwörtlichen Bienenfleiß Nektar und Pollen zu sammeln.

Dabei bestäuben sie rund 80 Prozent der Nutz- sowie Wildpflanzen und erzeugen auf diese Weise eine Wirtschaftsleistung, die sie bundesweit zum drittwichtigsten Nutztier nach Rindern und Schweinen macht.

Ähnlich wie in anderen Region Deutschlands nimmt allerdings auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm vor allem altersbedingt die Zahl der Imker und somit die Zahl der Bienenvölker ab. Während es laut Detlef Römer, dem Vorsitzenden des Kreisimkerverbands Bitburg, im Jahr 2007 noch 176 Imker mit 1664 Bienenvölkern gab, reduzierten sich die Zahlen im vergangenen Jahr auf 166 Imker mit 1536 Völkern.

Für die Eifel bedeutet dies in Römers Augen eine Unterversorgung mit Imkern und ihren geflügelten Nutztieren.

"Immer mehr Dörfer in der Eifel haben keinen Imker mehr, obwohl sie gut einen gebrauchen könnten", sagt er und verweist unter anderem auf Untersuchungen, in denen belegt worden sei, dass der Raps-Ertrag mit Hilfe der Bestäubung durch Bienen um bis zu 25 Prozent gesteigert werden könne.

Gerade in der Eifel mit ihren Mischkulturen herrschen für Honigbienen gute Bedingungen. "Es gibt hier eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit Nutzfläche, Brachland und viel Wald", erklärt Römer. Zudem werde hier nicht allzu intensiv gewirtschaftet und der große Anteil an Weideflächen bewirke eine günstige Pflanzen-Zusammensetzung.

Der Imker hält selbst derzeit rund 60 Prozent seiner etwa 55 Bienenvölker in der Nähe von Malbergweich, Wilsecker und Holsthum.

Der Rest befindet sich in Bienenständen im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Pro Volk erzielt Römer einen Ertrag zwischen 20 und 35 Kilogramm Honig. Doch es waren keineswegs allein die finanziellen Aspekte, die ihn vor sechs Jahren dazu veranlassten, sich als Imker zu betätigen. "Ich bin fasziniert von den biologischen Leistungen, die die Bienchen erbringen", sagt er. Die Bienenkönigin lege beispielsweise in ihrer Spitzenzeit mehr als 2000 Eier pro Tag und müsse dazu mehr fressen, als sie selbst wiege. Bemerkenswert findet Römer auch die Organisation im Bienenvolk: "Es gibt keinen Chef - und dennoch weiß jeder, was er zu tun hat."

Einen kleinen Eindruck von dieser Faszination vermittelt der TV innerhalb der nächsten Monate, indem er in einer kleinen Serie die wichtigsten Meilensteine im überraschend kurzen Bienenjahr vorstellt.

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