Jetzt sind die benachbarten Parteifreunde am Zug

Meckel · Auch wenn die Fusion mit der VG Kyllburg längst nicht von allen gewollt ist, so hat sich die CDU in Bitburg-Land damit abgefunden. Die Mitglieder haben einem Zusammenschluss mit der CDU im Kyllburger Land zugestimmt.

Meckel. Bei der Wahl des Veranstaltungsorts sieht es so aus, als wolle man das Vorhaben aus der Distanz angehen. 40 Mitglieder des CDU-Gemeindeverbands Bitburg-Land sind ins Gasthaus Herrig gekommen, um dort über einen Zusammenschluss mit dem Kyllburger CDU-Verband zu beraten. Das Gasthaus Herrig ist in Meckel. Und Meckel wiederum liegt im südlichen Zipfel der VG Bitburg-Land, wohingegen der gewünschte Fusionspartner im Nordwesten an das Bitburger Land grenzt.
Doch mit der Fusion ist das so eine Sache. Denn dass sich die beiden Verbandsgemeinden zusammenschließen, ist zwar beschlossene Sache, damit aber längst nicht im Sinne aller Beteiligten. Und schon gar nicht im Sinne der Kyllburger CDU-Stadtratsfraktion, die gegen die Fusion gestimmt und auch rechtliche Schritte eingeleitet hatte.
"Wir leben in einer Demokratie", sagt der CDU-Kreisverbandsvorsitzende Michael Billen, und deshalb sei das Verhalten der Kollegen in Kyllburg auch absolut legitim. Die Fusion der beiden Verbandsgemeinden sei aber ebenfalls ein demokratischer Beschluss, sagt Billen, "und deshalb müssen wir als Partei das Beste daraus machen."
Ein zeitnaher Zusammenschluss mit dem benachbarten CDU-Gemeindeverband sei deshalb wichtig, um für die 2014 anstehende erste Kommunalwahl der neuen Verbandsgemeinde Bitburger-Land einen "schlagkräftigen Verband" hinzubekommen. Dem schließt sich auch der Verbandsvorsitzende Leo Hülpes an. Dieser hatte zwar im VG-Rat Bitburg-Land gegen die Fusion gestimmt, freut sich nun aber umso mehr, dass die anwesenden Mitglieder einstimmig für einen Zusammenschluss mit dem benachbarten CDU-Gemeindeverband sind. "Das ist ein gutes Ergebnis und ein guter Anfang", sagt Hülpes, der nun auf die Unterstützung seines Verbands hofft. Denn sollte die CDU im Kyllburger Land am 18. Februar der Fusion der Verbände ebenfalls zustimmen, so stünde am 11. März die gemeinsame Mitgliederversammlung mit der Wahl des neuen Vorstands an. 250 Mitglieder hat der CDU-Verband in Bitburg-Land, 150 sind es im Kyllburger Land. Für Hülpes sind das gute Voraussetzungen für die Vorstandswahl, die auch von der Anwesenheit möglichst vieler Mitglieder aus Bitburg-Land abhängen: "Wir werden die Wahl nur beeinflussen können, wenn wir stimmgewaltig sind." uhe
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"Wir sind von Bitburg-Land gewählt worden, um auch die Interessen von Bitburg-Land zu vertreten", sagt Matthias Francois, CDU-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat, mit Blick auf die erste gemeinsame Sitzung. "Es war wichtig, dass die CDU mehrheitlich für die Fusion der VG gestimmt hat, weil auch 90 Prozent der Gemeinden dafür waren." Herbert Mohnen hat für den Widerstand der Kyllburger CDU-Stadtratsfraktion wenig Verständnis. "Die Reform ist eine Katastrophe", kritisiert Paul Schäfer aus Wolsfeld die Vorgehensweise in Mainz. Bei der Kommunalreform Anfang der 1970er Jahre habe es wenigstens ein Konzept gegeben, das bei dieser Reform jedoch völlig fehle. "Ich halte es für absolut sinnvoll, dass wir uns zu einem Verband zusammenschließen", meint Michael Theis aus Dahlem. Aber er gibt zu bedenken: "Wir müssen auch schauen, dass wir unsere Ortsverbände am Leben halten." "Die Gespräche, die wir bis jetzt mit unseren Kollegen im Kyllburger Land geführt haben, waren sehr fair", sagt Leo Hülpes, Vorsitzender des CDU-Verbands Bitburg-Land. uhe TV-Fotos(5): Uwe Hentschel (4)/ Friedemann Vetter (1)

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