Jobmaschine Luxemburg senkt die Quote

BITBURG. Der Kreis Bitburg-Prüm ist im Bezug auf die Arbeitslosigkeit eine Ausnahme. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Jahresvergleich zwischen 2004 und 2005 gesunken. Im Oktober 2004 lag die Arbeitslosenquote sogar unter 5,5 Prozent.

Völlig zufrieden könne man nie sein, so lange es noch Arbeitslose gibt, resümiert Michael Helbach von der Bitburger Agentur für Arbeit bei der Jahrespressekonferenz über den Arbeitsmarkt im Kreis Bitburg-Prüm. Doch die Erwerbslosenzahlen für den Kreis Bitburg-Prüm sind gar nicht so schlecht. 2341 Männer und Frauen waren durchschnittlich im vergangenen Jahr ohne Job. Im Jahr 2003 waren es 113 mehr, nämlich 2454. Dieser Zahl gegenüber steht die Zahl von 2106 gemeldeten offenen Stellen. Das sind 17 mehr als 2003.40 Prozent bekommen Rente oder Krankengeld

Über das komplette Jahr 2004 gesehen, haben sich 6728 Menschen (4671 im Bereich Bitburg und 2057 im Bereich Prüm) arbeitslos gemeldet. Im Gegenzug beendeten 6682 Kreisbewohner (Bitburg: 4658, Prüm: 2024) ihre Arbeitslosigkeit. Aber nur 60 Prozent dieser Menschen haben eine neue Arbeitsstelle gefunden. 40 Prozent gingen in Rente, bezogen Krankengeld oder begannen eine Ausbildung. Weitere 243 Kreisbewohner erhielten Geld von der Agentur für Arbeit in Form von Überbrückungsgeld oder gründeten eine so genannte "Ich-AG”. Entsprechen diese Zahlen auch dem Bundestrend, so sind Helbach und sein Stellvertreter Markus Regnery ein wenig stolz auf die Zahl derer, die aufgrund einer frühzeitigen Arbeitssuche-Meldung einen neue Anstellung fanden. "101 Menschen wechselten in unserem Bereich direkt von Job zu Job", sagt Michael Helbach. Damit liege man im Agenturbezirk vorne. Diese positiven Zahlen haben nach Ansicht der Agentur-Leitung im Kreis vor allem etwas mit der großen Mobilität der Bitburg-Prümer zu tun. Von den 37 634 abhängig Beschäftigten im Kreisgebiet arbeiteten im Vorjahr nur 19 508 auch im Kreis. 4595 weitere Beschäftigte arbeiten in den Kreisen Daun, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und in der Stadt Trier. Von den übrigen 13 531 Menschen, die außerhalb des ehemaligen Regierungsbezirks Trier ihre Brötchen verdienen, pendeln allein 4500 - Tendenz gleichbleibend - ins Ländchen jenseits von Sauer und Our. "Ohne die Luxemburg AG sähe es überhaupt nicht gut aus", sagt Michael Helbach. In diesem Zusammenhang weist der Chef des Bitburg-Prümer Ablegers der Agentur für Arbeit darauf hin, dass die Zusammenarbeit mit der luxemburgischen und belgischen Arbeitsverwaltung hervorragend sei.Lehrstellen-Zahl wächst gegen den Landestrend

Berufsberater Richard Krüger hebt bei der Pressekonferenz hervor, dass in der Region Trier im Gegensatz zum Rest von Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze steigend sei. 3640 Lehrstellen wurden im vergangenen Jahr angeboten. Das sind 23 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg aber die Zahl der Bewerber. Bemühten sich im Jahr 2003 noch 4445 junge Menschen um eine Stelle, waren es im Jahr 2004 4664. Eine Prognose für das gerade begonnene Jahr wollen Helbach und Regnery nicht wagen. "Derzeit beobachte ich bei vielen Betrieben einen gedämpften Optimismus", sagt Helbach. Die Hoffnung auf höheren Konsum sei zwar gut für das Wirtschaftswachstum, "ist aber kein Garant für mehr Arbeitsplätze und eine geringere Arbeitslosenquote", stellte der Geschäftsstellenleiter fest. Er und sein Kollege Regnery gehen deshalb davon aus, dass die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Kreis vermutlich gleich hoch bleiben werde. GELD SEITE 5

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