Junge Klinik für alte Menschen

Trier · Die Lebenserwartung steigt, auch in Trier. Darum ist es wichtig, auf die medizinischen Anforderungen älterer Menschen vorbereitet zu sein. Mit der Geriatrischen Rehabilitationsklinik St. Irminen verfügt Trier über eine beispielhafte Einrichtung, die jetzt ihren 20. Geburtstag gefeiert hat.

 Freuen sich über zwei Jahrzehnte Rehaklinik (von links): Stadtrat Rainer Lehnart als Mitglied des Verwaltungsrats, der leitende Arzt Dr. Thomas Biundo, Pflegedienstleiter Klaus Gallien, Verwaltungsleiterin Beate Witte und Dompropst Werner Rössel, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats. TV-Foto: Frank Göbel

Freuen sich über zwei Jahrzehnte Rehaklinik (von links): Stadtrat Rainer Lehnart als Mitglied des Verwaltungsrats, der leitende Arzt Dr. Thomas Biundo, Pflegedienstleiter Klaus Gallien, Verwaltungsleiterin Beate Witte und Dompropst Werner Rössel, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats. TV-Foto: Frank Göbel

Foto: Frank Goebel (fgg) ("TV-Upload Goebel"

Trier. Bei der Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen der Geriatrischen Rehabilitationsklinik St. Irminen war zwar naturgemäß viel von späteren Lebensabschnitten die Rede. Der selbst aber noch recht jungen Einrichtung konnte Oberbürgermeister Wolfram Leibe zugestehen: "Die Pubertätsjahre haben sie wohl hinter sich gebracht."
Ganzheitliche Altenhilfe



Seit Ende 1995 werden auf historischem Gelände ältere und hochbetagte Menschen versorgt, die etwa nach einem Schlaganfall, einem Knochenbruch oder einer Gelenkoperation, einer Anschlussbehandlung bedürfen. Aber auch Menschen, die etwa von Herz- oder Kreislauferkrankungen betroffen sind, gehören zu den Patienten.
Rund 100 Mitarbeiter kümmern sich jährlich um rund 1200 Menschen, die in den 80 Zweibettzimmern untergebracht sind. Zusammen mit den anderen Einrichtungen der Vereinigten Hospitien wie die Wohn- und Pflegeheime wird somit eine ganzheitliche Altenhilfe sichergestellt. "Der Schwenk vom einstigen Bürgerhospital zur Rehabilitationsklinik war sicherlich nicht immer einfach, aber er war vorausschauend und darum genau richtig", lobte Leibe, der als Stadtvorderer automatisch auch Vorsitzender des Stiftungsrats der Vereinigten Hospitien ist. Die Klinik passe perfekt nach Trier - denn schließlich werden auch hier die Menschen immer älter. Die Zeiten, in denen der OB oder gar die Ministerpräsidentin jedem 100-Jährigen persönlich zum Geburtstag gratulierten, sind lange vorbei: Gab es 1956 gerade mal drei Einwohner im dreistelligen Alter im ganzen Land, sind es alleine in der Stadt Trier mittlerweile rund 40. Wie sich diese Entwicklung auf medizinische Notwendigkeiten auswirkt, beleuchtete Dr. Jochen Heckmann vom Landesverband Geriatrie in einem Beitrag.
Rückkehr ins Leben



Mit Statistiken belegte er dabei, dass Geriatrische Kliniken die Pflegebedürftigkeit ihrer Patienten deutlich verringern und ihnen in überwiegender Zahl die Rückkehr in ein selbstständiges Leben ermöglichen. Um das auch angesichts steigender Lebenserwartung weiterhin zu gewährleisten, seien aber stetige Anstrengungen nötig, räumte Dr. Thomas Biundo, Leitender Arzt der Rehabilitationsklinik, gegenüber dem Volksfreund ein: "Unsere Patienten werden auch im Schnitt immer älter - sind aber dann allgemein schon stärker eingeschränkt, etwa geistig oder in der Mobilität." Dafür ausreichend qualifiziertes Personal zu finden, sei eine zunehmende Herausforderung - auch wenn das in Trier noch nicht ganz so schwierig sei wie etwa in ländlichen Gefilden, sage Biundo. Sein Grußwort an die etwa 100 Gäste im Römersaal von St. Irminen wurde übrigens durch einen Zwischenruf von eher unqualifizierter Seite unterbrochen - von einem schreienden Baby. Das darf sich, aktuellen Zahlen zufolge, auf rund 82 Jahre Leben freuen. fgg

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