Keine unnötigen Mitesser im Winter

In einer kleinen Serie begleitet der TV den Imker Detlef Römer durchs Bienenjahr: Er hat zwischenzeitlich jedes Volk mit einer Zuckerlösung gefüttert und behandelt die Tiere vor der Winterpause erneut gegen einen Bienen-Schädling.

 Die Honigbienen von Imker Detlef Römer haben das Zuckerwasser aus diesen Eimern in ihre Waben geschleppt. Dort lagern sie es ein, um auch im tiefsten Winter davon fressen zu können.TV-Foto: Jens Klein

Die Honigbienen von Imker Detlef Römer haben das Zuckerwasser aus diesen Eimern in ihre Waben geschleppt. Dort lagern sie es ein, um auch im tiefsten Winter davon fressen zu können.TV-Foto: Jens Klein

Malbergweich. Sie finden in der Natur meistens nicht mehr genug Nektar oder Pollen und wurden obendrein auch noch ihres Wintervorrats beraubt - wirklich beneidenswert sind die Bienen in dieser Situation nicht.

Für den Honig, der ihnen vom Imker genommen wurde, erhalten sie aber immerhin eine Entschädigung: Denn Detlef Römer hat jedes Bienenvolk mit bis zu 20 Kilogramm Zuckerlösung gefüttert, damit seine geflügelten Tierchen einen ausreichenden Futtervorrat für die bevorstehenden Monate haben. "Die Bienen tragen das Zuckerwasser wie Nektar in ihre Waben, um es dort einzudicken und einzulagern", erklärt Römer.

Für den Imker ist die Arbeit an den Völkern nun weitgehend erledigt. Nachdem er seine Völker vor ein paar Wochen bereits ein erstes Mal gegen die Varroamilbe, einen gefährlichen Bienen-Schädling, behandelt hat, wird er die Behandlung nun wiederholen. Zudem will er schwache Völker miteinander vereinigen. Dazu entnimmt er einem Volk seine Königin und setzt es auf einen anderen Bienenkasten. Lediglich ein Zeitungsblatt trennt die beiden Völker dann noch voneinander. "Da fressen sie sich langsam durch, und am Ende des Tages haben sich die Völker friedlich vereint", sagt Römer.

Drohnen als überflüssige Esser



Ganz so harmonisch läuft es bei den Bienen jedoch nicht immer ab. So wurden die Drohnen - die männlichen Honigbienen - schon Anfang August aus den Bienenstöcken verbannt, weil nun keine Königinnen mehr befruchtet werden müssen und die Drohnen daher als überflüssige Fresser betrachtet werden.

Doch die Völker verkleinern sich im Winter ohnehin recht deutlich. Statt der fast 40 000 Tierchen im Sommer zählen sie ab Mitte Oktober höchstens 10 000 Bienen. Mit insgesamt sechs bis sieben Monaten leben die Winterbienen allerdings deutlich länger als ihre Vorgänger, die mitunter schon nach etwa sieben Wochen sterben. Zudem sind die Winterbienen laut Römer für die Überwinterung unentbehrlich, weil später aus ihren Körperreserven die erste Brut aufgezogen wird.

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