Keine Zebrastreifen - Gefährliche Situation

Allein im Jahr 2007 sind in der Saarstraße 67 Unfälle passiert. Fußgänger sind dabei zum Glück keine verletzt worden - und dass, obwohl es für sie trotz 9000 täglich vorbeibrausende Autos keinen Zebrastreifen gibt. Dennoch halten Passanten, die Situation für gefährlich.

 Ärgerlicher Verkehr: Passanten halten die Situation in der Saarstraße in Bitburg für gefährlich. TV-Foto: Eva Jaus

Ärgerlicher Verkehr: Passanten halten die Situation in der Saarstraße in Bitburg für gefährlich. TV-Foto: Eva Jaus

Bitburg. (eva) Ein Auto nach dem anderen braust vorbei. Der Lärm dröhnt in den Ohren. Eine Mutter steht am Straßenrand, ihr Kind auf dem Arm, mit Tüten beladen. Nach dem Einkaufen schnell noch ein paar Schuhe für die Tochter besorgen - ein fast unmögliches Unterfangen. Ort dieses Geschehens ist die Bitburger Saarstraße, die eine fast unüberwindbare Grenze in einem Einkaufskomplex bildet. Das Problem: Es gibt dort keinen Zebrastreifen. Elke Ossweiler, die jeden Montag hier einkauft, berichtet: "Wenn man die Straße überqueren möchte, steht man hier minutenlang. Es ist unmöglich, so viele Geschäfte, ohne einen verbindenden Zebrastreifen zu bündeln." Die Polizei kennt das Problem. "Ich halte die Situation für schwierig", sagt Hauptkommissar Klaus Schnarrbach. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 67 Unfälle in der Saarstraße gezählt, eine Person wurde schwer, und drei leicht verletzt. Erstaunlicherweise war darunter 2007 kein Fußgänger, 2006 nur einer. Bei einer Verkehrsbelastung von 8000 bis 9000 Fahrzeugen pro Tag seien ein bis zwei Unfälle in der Woche jedoch nicht sehr viel. "Die Verkehrsunfälle haben viele unterschiedliche Ursachen, man kann keine Regel erkennen", so Schnarrbach.Güterstraße bringt zusätzlichen Verkehr

Die Kriterien, die dazu führen, dass ein Zebrastreifen angelegt werde, seien in der Saarstraße jedenfalls nicht erfüllt. Denn dafür müssen mindestens 200 Menschen innerhalb einer Stunde die Straße überqueren. Weiterhin berichtet Schnarrbach, dass ein Zebrastreifen sogar zu mehr Unfällen führen könnte, weil die Fußgänger sich unter Umständen auch bei Nacht blind auf ihr Recht verließen. Um das Problem zu lösen, hat die Stadt Bitburg eine Querungshilfe angelegt. Sie dient den Fußgängern als Notlösung: Auf ihr müssen sie nicht die gesamte Straße auf einmal passieren, sondern können sich etappenweise bis zur anderen Straßenseite vortasten.Trotzdem bleibt die Situation für die Fußgänger schwierig. Auch aus den Geschäften links und rechts der Saarstraße hört man kritische Stimmen: "Man wartet ziemlich lange. Es passieren viele Unfälle, weil die Autofahrer zu früh rausziehen, um die lange Schlange zu vermeiden", sagt eine Verkäuferin. Tatsächlich verursachen vor allem Linksabbieger lange Schlangen auf den Parkplätzen, die somit auch zum Risiko werden.Mit der neuen Güterstraße, die die Saarstraße voraussichtlich im Juni mit dem Südring verbindet, wird sich das Problem sicherlich nicht entschärfen. Durch diese zusätzliche Straße wird in Zukunft noch mehr Verkehr durch die Saarstraße geleitet.

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