Klartext

Planlos und eitel Die Bürger von Hohensonne sind zugleich zu bewundern und zu bemitleiden. Zu bewundern, weil sie tapfer an der nur allzu verständlichen Forderung nach einer Umgehungsstraße für ihren Ort festhalten, der von tausenden LKW auf der B 51 heimgesucht wird.

Zu bemitleiden, weil in ihrer Umgebung zwar in den vergangenen Monaten und auch noch in den kommenden viel Geld in die autobahnähnlich befahrene Bundesstraße gesteckt wurde und wird, sie der Erfüllung ihrer Forderung damit aber keinen Schritt näher gekommen sind. Im Gegenteil: Die unnötige Brücke bei Newel, die Linksabbiegerspur für fünf Häuser in Neuhaus, der Ausbau zwischen Neuhaus und Hohensonne und die kreuzungsfreie Anbindung kosten so viel Geld, dass auf absehbare Zeit eine Umgehung für Hohensonne wohl nicht infrage kommt. Sie würde all diese Investitionen - mit Ausnahme der ohnehin absurden Neweler Brücke für Traktoren - schlicht ad absurdum führen. Dennoch: Man hätte sich all das besser gespart, um eine konsequente und nachhaltige Lösung zu verwirklichen. Und das wäre eine ganz neue Trassenführung an Hohensonne und Neuhaus vorbei gewesen. Das Problem liegt allerdings tiefer: Im Zusammenhang mit der B 51 zwischen Bitburg und Trier wird man das Gefühl nicht los, dass alles Stückwerk bleibt. Die Krux dabei ist, dass zwischen Bitburg und Wittlich eine wenig befahrene Autobahn gebaut wurde, obwohl schon vor 20 Jahren jedem hätte klar sein müssen, dass die B 51 die Straße ist, die den meisten Verkehr in der Region zu tragen hat. Damit wurde - ganz ähnlich wie jetzt bei Hohensonne - durch eine Investition in ein Projekt, das alles andere als dringend war, die Realisierung des Ausbaus der B 51 zur Autobahn verhindert. So etwas nennt man planlos, wobei beim A 60-Projekt auch politische Eitelkeiten eine Rolle gespielt haben, was die Sache aber keinen Deut besser macht.

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