Kleine Schritte für große Projekte

Der kalte Krieg ist vorbei. Die Reste jener Zeit der riesigen Armeen, der Panzer und Mittelstrecken-Raketen gibt es aber noch: Ein paar militärische Standorte in Daun, Gerolstein und Spangdahlem sind noch in Betrieb.

Die meisten allerdings sind militärisch betrachtet längst Geschichte, kommunalpolitisch betrachtet Konversionsprojekte.

Nun gibt es Dinge, die klappen schneller, billiger und erfolgreicher, wenn man sie in großen Einheiten plant und umsetzt. Es gibt andere, bei denen funktionieren kleine Schritte besser.

Bei der Umwandlung von militärischen Flächen würde man angesichts der schieren Größe vermuten, dass hier eher die große Lösung gefragt ist. Auch den Verantwortlichen - Kommunal- und Landespolitikern sowie dem Bund, dem die Flächen nach dem Truppenabzug gehören - schien dies naheliegend. Betrachtet man jedoch die großen Konversionsprojekte der vergangenen Jahre, so wird deutlich, dass Kleinteiligkeit eher zum Erfolg führt.

Zunächst die großen Würfe: Flughafen Hahn? Ein Millionengrab. Flughafen Zweibrücken? Dito. Umwandlung der Hermeskeiler Kaserne in ein Freizeit- und Tagungszentrum? Ein Desaster. Die Gegenprobe: Die Vermarktung des Geländes der ehemaligen französischen Kaserne in Wittlich als Bauplätze und für Gewerbe läuft prima.

Und das Paradebeispiel: Der Teil der Ex-Airbase in Bitburg, der kleinteilig als Gewerbegebiet entwickelt wurde, ist eine Erfolgsgeschichte. Das Areal, das für den großen Plan von der fliegerischen Nutzung vorgehalten wird, dient auch 17 Jahre nach Abzug der Amerikaner nur Hobby-Piloten als Spielplatz. Auch dort sollte man sich deshalb zügig überlegen, ob und wie lange man noch auf die Umsetzung von großspurigen Plänen windiger Investoren warten will.

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