Klinik auf Expansionskurs

Baustelle Krankenhaus: Für 5,5 Millionen Euro hat die Marienhausklinik Bitburg unter anderem eine neue Radiologie-Station gebaut. Im Herbst könnte Baubeginn für vier bis fünf neue Operationssäle sein - eine mehr als zehn Millionen Euro teure Investition.

Bitburg. Das Bitburger Krankenhaus wächst und wächst. In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt mehr als 20 Millionen Euro in Erweiterungen investiert, der Altbau mehrfach verändert und durch etliche Anbauten vergrößert. Doch dem Wachstum sind wegen der zentralen Innenstadtlage Grenzen gesetzt. Zuletzt entstand im Innenhof für 2,8 Millionen Euro ein Neubau für eine Radiologie-Station.

"Die Bauarbeiten sind abgeschlossen, die Radiologie wird in zwei Wochen offiziell eingeweiht", sagt Patrick Frey, kaufmännischer Direktor der Marienhausklinik. Fenster zum Hof gibt es nun im Erdgeschoss nicht mehr. 1,1 Millionen Euro flossen in den Neubau eines Feuerwehr-Aufzugs, der im Rohbau steht und im Herbst in Betrieb gehen soll. "Der Aufzug steht eigenständig in einem extra Anbau, so dass über diesen Aufzug im Brandfall die Feuerwehr in die Klinik kommt und Patienten evakuiert werden können", sagt Frey. Weitere 1,6 Millionen sind für Brandschutzmaßnahmen rund um den neuen Aufzug kalkuliert. Macht zusammen 5,5 Millionen Euro - und ein Ende der Expansion ist nicht in Sicht.

"Dieses Jahr wollen wir die Station für Privatversicherte und Selbstzahler so umbauen, dass sie Hotel-Standard bekommt", sagt Frey. Mehr als eine Million Euro sind für die Erneuerung von Bädern, Fenstern, Böden und Wänden der 25-Betten-Station eingeplant. Zudem fließt eine knappe Million in den Umbau der alten Radiologie, wo ein zusätzlicher Herzkatheter-Messplatz mit einem modernen Gerät entsteht, mit dem etwa auch die Blutgefäße in den Beinen untersucht werden können.

Kern der Erweiterungspläne sind vier bis fünf neue Operationssäle im derzeitigen Wirtschaftshof. "Wir hoffen, noch dieses Jahr eine Baugenehmigung zu bekommen. Dann könnte es im Herbst losgehen", sagt Frey. Kosten: mehr als zehn Millionen Euro.

Meinung

Stadt als Partner gefragt

Die Expansions-Spielräume des Bitburger Krankenhauses sind spätestens mit dem neuen OP-Trakt erschöpft. Andererseits bekommt Bitburg mit der Housing in vier Jahren ganze 75 Hektar zur freien Gestaltung. Genug Platz, um die Grundschule Süd dorthin zu verlagern sowie die dringend nötigen Kita-Plätze zu schaffen. Dann hätte das Krankenhaus die Chance, zum Gesundheits-Zentrum mitten in der Innenstadt zu wachsen. Eine Vision, von der nicht nur Krankenhaus, Patienten und älter werdende Stadtbewohner profitieren, sondern auch die Stadt selbst. Deshalb sollte sie verlässlicher Planungs-Partner sein und zügig ausloten, ob die Südschule mittelfristig umziehen wird. d.schommer@volksfreund.de

DREI FRAGEN AN Patrick Frey (Foto), kaufmännischer Direktor der Marienhausklinik Bitburg:

Was sind für Sie Vor- und Nachteile der zentralen Lage?

Frey: Für das Krankenhaus gibt es eigentlich keinen Vorteil dabei. Wir sind jetzt in der Innenstadt und haben hier schon zu viel investiert, um noch mal umzusiedeln.

Wäre das benachbarte Südschul-Gelände eine Option?

Frey: Wir haben ja die Vision eines Gesundheits-Campus. Da brauchen wir jeden Quadratmeter, den wir bekommen können. Dort wäre Platz für die Krankenpflegeschule oder die psychiatrische Tagesklinik. Dann hätten wird am Krankenhaus wieder Raum zu erweitern.

Was ist aus der Idee eines Hubschrauber-Landeplatzes geworden?

Frey: Das ist nach wie vor ein Thema, hat aber nicht höchste Priorität. Wir klären derzeit die Rahmenbedingungen.

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