Kommunalreform

Zum Artikel "Eine Fusion der Dörfer ist nicht in Sicht" (TV vom 13. Februar), in dem zu lesen war, dass die freiwillige Fusion von Stockem, Halsdorf und Ernzen die erste freiwillige Fusion von Ortsgemeinden in der Eifel wäre, schreibt dieser Leser:

Im Jahre 1979 fand die erste freiwillige Fusion in den Gemeinden Wißmannsdorf und Hermesdorf mit den Ortsteilen in Koosbüsch statt. Ich war damals Ortsbürgermeister der Gemeinde Wißmannsdorf und strebte schon länger diese Fusion an. Im Februar 1979 trafen sich die Ortsgemeinderäte von Wißmannsdorf, Hermesdorf und Brecht. Koosbüsch war nie eine eigene Gemeinde und war geteilt: Der größere Teil gehörte zu Hermesdorf und stellte zeitweise sogar den Ortsbürgermeister der Gemeinde Hermesdorf. Der vordere Teil von Koosbüsch von Wißmannsdorf her und der hintere Teil, heute die Straße "Zum Wiesengrund", gehörten zu Wißmannsdorf. Der Pooshof, drei Häuser hinter Koosbüsch in Richtung Altscheid, gehörte zur Gemeinde Brecht. In der genannten Sitzung einigte man sich nach längerer Diskussion darauf, die Gemeinden Wißmannsdorf und Hermesdorf zu fusionieren. Auf besonderen Wunsch der Koosbüscher gab die Ortsgemeinde Brecht ihren Ortsteil Pooshof an die neue Gemeinde ab. Mit der Kommunalwahl im Sommer 1979 trat diese Fusion in Kraft. Der ehemalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land, Willi Heyen, war in dieser Sitzung anwesend und hatte maßgeblichen Anteil am Zustandekommen dieser Gemeindefusion. Es wurden drei Gemeindebereiche festgelegt. Für die Abgabe des Pooshofes seitens der Gemeinde Brecht musste ein Gebietsaustausch vereinbart werden. Alle drei Ortsteile der neuen Gemeinde Wißmannsdorf haben je einen Ortsvorsteher, der in Wißmannsdorf jedoch jeweils vom Ortsbürgermeister in Personalunion übernommen wird. In diesem Zusammenhang ist zu vermerken, dass der Ort Koosbüsch erst 1834 entstanden ist und damit die jüngste Neusiedlung in der ganzen Region gewesen ist. Ein Peter Weiler aus Wiersdorf war es damals, der im Bereich auf dem Koosbüsch (Eichenwald) zunächst eine Hütte errichtete und später ein Wohnhaus. 1848 hatte Koosbüsch bereits 60 Einwohner. Das Dorf hieß auch zunächst "Kooshütten", dann Koosweiler und erhielt letztendlich die heutige Bezeichnung. Rudolf Leisen, Wißmannsdorf

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