Kultur Wenn Sitzflächen Kunst werden

Bitburg · Stühle sind in erster Linie praktisch. Für Jean Paradis sind sie Geschichtenerzähler. Der Kanadier widmet sich den Möbeln in einer neuen Ausstellung.

 Stühle stehen im Fokus der Ausstellung „Chairs“.

Stühle stehen im Fokus der Ausstellung „Chairs“.

Foto: Trierischer Volksfreund/Jean Paradis

Sie begleiten uns durchs gesamte Leben: Stühle. Egal ob im Wartezimmer, in der Schule oder beim Galadinner. Doch wirklich viel Aufmerksamkeit wird den Sitzgelegenheiten außerhalb von Möbelhäusern nicht geschenkt. Sie werden durchgesessen, mit Kaugummis beklebt, mit Essen verkleckert und am Ende ihres Lebens zum Sperrmüll geworfen.

Der Künstler Jean Paradis aus dem kanadischen Montreal setzt einen Fokus auf die Alltagsbegleiter und widmet Stühlen eine gesamte Ausstellung. Diese trägt den – etwas klangvoller daherkommenden – englischen Namen „Chairs“ und ist ab Donnerstag, 6. September, in den Schulungsräumen der Volkshochschule Bitburg in der Maria-Kundenreich-Straße 4 in Bitburg zu sehen. Bis Freitag, 5. Oktober, erzählen Paradis und sieben weitere Künstler mit ihren Werken „Stuhlgeschichten“, die zum Nachdenken anregen sollen. Wer hat auf einem Beichtstuhl von seinen Sünden erzählt oder lässig im Lounge-Sessel ein Cocktail geschlürft? Wessen Hinterteil berührte schon den Kneipenhocker? Und wie sind eigentlich die grünen Flecken auf das Sofa der Tante gekommen? Solche Fragen könnte die Ausstellung aufwerfen. Zu sehen sind überwiegend Gemälde und einige Plastiken.

Der Kanadier präsentiert sein Schaffen nicht zum ersten Mal in der Eifel. Bereits in den Jahren 2002 und 2004 hat er seine Kunst in der Region ausgestellt.

Die Ausstellung in den Schulungsräumen der VHS ist immer von Montag bis Freitag zwischen 8.30 Uhr und 18 Uhr geöffnet. Außerdem sind die Werke an den folgenden Sonntagen von 13 bis 17 Uhr zu sehen: 9., 16., 23. und 30. September.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort