Kurze Bahnsteige, späte Studie

Der neu gestaltete Bahnhofsvorplatz in Erdorf wird am Sonntag, 21. September, feierlich eingeweiht. Nach wie vor marode, zu kurz und alles andere als behindertengerecht sind jedoch die Bahnsteige. Die dazu in Auftrag gegebene Studie lässt allerdings auf sich warten.

 Nach wie vor zu kurz sind die Bahnsteige. Die Ergebnisse einer dafür in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie liegen noch immer nicht vor. TV-Foto: Uwe Hentschel

Nach wie vor zu kurz sind die Bahnsteige. Die Ergebnisse einer dafür in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie liegen noch immer nicht vor. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg-Erdorf. Die Ankunft am Bahnhof Erdorf ist schön. Zumindest für diejenigen, die mit dem Auto oder Bus anreisen. Für rund eine Million Euro, davon 870 000 Euro Zuschuss vom Land, hat die Stadt Bitburg in den vergangenen zwei Jahren das Bahnhofsumfeld saniert. Ein großzügiges Parkplatzangebot, viel Grün und neue Sitzmöglichkeiten tragen zweifelsohne zur Aufwertung des Bahnhofs bei, weshalb am 21. September der neue Platz auch feierlich eingeweiht werden soll. Ein Schienenbus aus den 60er Jahren wird dann im Stundentakt auf dem sechs Kilometer langen Abschnitt der ehemaligen Nimstalbahn zwischen Bitburg und Erdorf verkehren. Und genau wie früher, als Erdorf noch ein Umsteigebahnhof war, wird dann der historische "Anschlusszug" nach Bitburg auf Gleis 3 warten.

Um von Gleis 1 zu Gleis 3 zu kommen, geht es zunächst die Treppe runter, dann durch eine Unterführung, die an manchen Tagen streng riecht und dann auf der anderen Seite wieder die Treppe hoch. Nicht immer schön. Und Rollstuhlfahrer können diesen Durchgang ohnehin nicht nutzen.

Dessen ist sich auch die Stadt Bitburg bewusst, die seit der Änderung des Nahverkehrsgesetzes für den Bahnhof und damit auch für die Unterführung und die durch sie verbundenen Bahnsteige zuständig ist. Diese sind mindestens ebenso historisch wie der Schienenbus, allerdings in einem weitaus schlechteren Zustand. Und darüber hinaus zu kurz.

Denn der Hausbahnsteig an Gleis 1 ist aufgrund baulicher Mängel schon seit langem nur noch auf einer Länge von 75 Metern nutzbar (der TV berichtete), weshalb größere Züge am mittleren Bahnsteig halten. Fahrgäste, die mit diesen Zügen reisen, müssen dann auf jeden Fall die Unterführung nutzen.

Bevor der Bahnsteig an Gleis 1 wie beabsichtigt wieder verlängert wird und dann später auch die Unterführung und der mittlere Bahnsteig in Angriff genommen werden, möchte die Stadt jedoch zunächst die Ergebnisse eine Machbarkeitsstudie abwarten.

Bereits Anfang des Jahres wurde diese Studie in Auftrag gegeben; bis zur Jahresmitte sollte es Ergebnisse geben, doch nach Auskunft der Stadtverwaltung liegen bis heute noch keine Resultate vor.

Wie viel eine Sanierung der Bahnsteige, mit der frühestens ab 2010 gerechnet werden kann, letztlich kosten würde, ist daher noch offen. Der Ausbau an Gleis 1 mit Anschluss an die Projekte an Gleis 2 und 3 verzögert sich also bis auf weiteres.

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