Landwirtschaftsministerin will kleinere Betriebe stärken

Bitburg · In kleinem Kreis hat Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am Freitagabend in Irrel von der Agrarministerkonferenz berichtet. In der anschließenden Diskussion ging es um die Möglichkeit regionaler Bündnisse zwischen Kleinbetrieben.

 In Irrel stellt Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken (Mitte) sich zusammen mit Alice Enders (links), Carole Gieschbourg (rechts) und Dietmar Johnen den Fragen der Bürger. TV-Foto: Christophe Braun

In Irrel stellt Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken (Mitte) sich zusammen mit Alice Enders (links), Carole Gieschbourg (rechts) und Dietmar Johnen den Fragen der Bürger. TV-Foto: Christophe Braun

Bitburg. Auf Einladung der Bundestagskandidatin Alice Enders (Bündnis90/Grüne) hat sich Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am Freitag in Irrel einer Diskussion über die europäische Agrarpolitik gestellt. Unter den 18 Teilnehmern des Abends im Hotel Koch-Schilt waren auch der Landtagsabgeordnete Dietmar Johnen und Carole Gieschbourg von den luxemburgischen Grünen.
Zunächst berichtet Höfken von der Agrarministerkonferenz, die am Freitagmorgen in Würzburg zu Ende ging: "Agrarministerkonferenzen sind Konferenzen der langen Nächte und langen Messer", sagt die Ministerin.
Die unterschiedliche Landwirtschaftsstruktur der Bundesländer mache es "sehr, sehr schwierig", Einigungen zu erzielen. Wenig Verständnis zeigt sie für den Sparkurs der Bundesregierung: Es sei "ziemlich gefährlich, mit Kürzungen große Teile der ländlichen Räume zu gefährden". Dietmar Johnen beklagt "mangelnde Wertschätzung" für landwirtschaftliche Produkte: Gemessen am Aufwand der Erzeuger seien die Preise viel zu niedrig. Ein nachhaltig wirtschaftender Kuhbauer mit 200 Tieren könne von den Erträgen kaum leben.
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Um eine Chance zu haben, müssten sich kleine Betriebe stärker miteinander vernetzen, sagt er. Ein Modell für diese Strategie präsentiert Berthe Elsen aus Luxemburg: Die "Faircooperativ", ein Bündnis regionaler Bauern, das nachhaltig hergestellte Milch vertreibt. Sie ist etwa zehn Cent teurer als die der Wettbewerber - zehn Cent, die direkt an den Produzenten gehen. Die Kooperative wirtschaftet erfolgreich, die Nachfrage nimmt zu.
Ein Modell auch für deutsche Landwirte? Regionale Betriebe, darüber herrscht an diesem Abend Einigkeit, müssen sich jedenfalls stärker miteinander vernetzen. Fazit der Ministerin: "Es besteht Handlungsbedarf!" cnb

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