Lukrativ und effektiv

SCHLEID. (red) Ziel des im Herbst 2005 geplanten und im Winter 2005/2006 durchgeführten Holzeinschlags im Schleider Privatwald war eine gebündelte Nutzung im Kleinprivatwald.

Durch eine Bündelung sollte möglichst viel Holz aufgebracht werden. Organisatoren waren der Waldbauverein Bitburg und das Forstamt Bitburg im Rahmen eines bundesweit einmaligen Projektes des Holzabsatzfonds. Tatsächlich wurde - so berichtete der Privatwaldbetreuer Martin Lotze - doppelt so viel Holz eingeschlagen wie ursprünglich geplant. Insgesamt wurden über 3000 Festmeter Fichtenholz genutzt. Ein lokaler Unternehmer übernahm den Einschlag in Selbstwerbung. Das heißt der Unternehmer war für den Einsatz der Erntemaschinen, das Rücken des Holzes zur Waldstraße sowie den Abtransport zuständig. Dem Wald-besitzer wurde ein ‚Sorglos-Paket' angeboten. Vor allem aber musste nicht die Holzernte vorfinanziert werden. Der Waldbauverein Bitburg war bei der Einschlagmaßnahme erstmals aktiv beteiligt. Geschäftsführer Elmar Franzen teilte sich mit dem Revierleiter die Ansprache der Waldbesitzer und die Vorbereitung der Hiebmaßnahmen. Wie zufrieden die Waldbesitzer tatsächlich waren, wurde in einer Diplomarbeit von der Universität Freiburg untersucht. Mit dem finanziellen Ergebnis zeigten sich alle befragten Waldbesitzer äußerst zufrieden. Bis zu 1000 Euro je Hektar wurden den Waldbesitzern überwiesen. Dafür sind vor allem die gestiegenen Holzpreise verantwortlich. Der Eingriff ist aber auch wichtig für den Wald. Gepflegte Bestände sind stabiler und bringen künftig noch wertvolleres Holz. Aber auch Kritik war zu hören. Diese richtete sich vor allem auf den Zustand der Wege. Die Waldwege waren bei der Abfuhr im Frühjahr und Herbst in Mitleidenschaft gezogen worden. Forstamtsleiter Stefan Wigand will hier den Unternehmer in die Pflicht nehmen. Die Erfahrungen wollen Waldbauverein und Landesforsten in weiteren gemeinsamen Nutzungsblöcken umsetzen. Vor allem die Waldbesitzer von Kleinstflächen sollen von einer Nutzung überzeugt werden. Das Schleider Beispiel hat daher bereits Ableger bekommen. In Seffern, Peffingen, Karlshausen oder Olmscheid laufen die Planungen oder bereits die Motorsäge.

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