Mahnmal wider das Vergessen

DAHNEN. Im Kampf wider das Vergessen der Schrecken des Krieges geht die Gemeinde Dahnen mit gutem Beispiel voran: Zusammen mit der Aufsichts- und Dienstdirektion (ADD) saniert sie den Ehrenfriedhof in Dahnen.

Insgesamt 74 Sandsteinkreuze erinnern in der Kriegsgräberstätte in Dahnen an die Schrecken des Weltkriegs. Namentlich bekannten aber auch unbekannten Soldaten, die ihr Leben im Krieg verloren haben, wird dort gedacht. Eine solche Stätte der Erinnerung ist auch rund 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ein wichtiges Mahnmal wider das Vergessen. Peter Philippe, Ortsbürgermeister von Dahnen, hat bereits häufig erlebt, wie das Betrachten der Sandsteinkreuze gerade bei jungen Menschen tiefe Betroffenheit ausgelöst hat.Betroffenheit und Staunen bei Jugendlichen

"Wenn die Jugendlichen die Grabinschriften lesen, dann stellen sie erstaunt fest, dass junge Menschen, oft jünger als sie selbst, ihr Leben im Krieg lassen mussten." Diese "Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus" ist auch ein erklärtes Ziel von Raimund Schneider, der bei der ADD in Trier für die Gräberfürsorge zuständig ist. Es seien schließlich immer weniger Angehörige und Zeitzeugen da. Daher müsse man "sich bewusst machen, dass Frieden nicht selbstverständlich ist." Damit das Andenken an die gefallenen Soldaten weiterhin in Ehren gehalten wird, haben die Ortsgemeinde und die ADD die Kriegsgräberstätte in der Ortsmitte von Dahnen saniert. Für rund 6500 Euro sind auf dem Ehrenfriedhof zahlreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt worden. Die Bodendecker-Pflanzen, die bereits über die Friedhofsmauer gewachsen waren, sind samt Wurzeln entfernt worden. An ihrer Stelle legten die Dahnener Rosenbeete angelegt. Die Bodenplatten wurden zudem komplett gereinigt und neu verlegt. Auch die stark mit Moos bewachsene Grasfläche wurde geputzt und neu eingesät. Einen ganz neuen Platz hat das große Stein-Christuskreuz auf der Gedenkstätte bekommen. Bislang war es am Rande des Ehrenfriedhofs zwischen Hecken nahezu versteckt. Inzwischen hat es auf der Mitte der Gedenkstätte einen zentralen, gut sichtbaren Platz. Um die Sanierungsarbeiten abzuschließen, werden in den nächsten Monaten alle Sandsteinkreuze gereinigt und von Moos befreit. "Uns ist wichtig, dass die Namen auf den Kreuzen erkennbar bleiben", erklärt Philippe. Nach kleineren Reparatur-Arbeiten an der Friedhofsmauer wird bald wilder Wein an ihr entlang ranken.Ein Zeichen für den Frieden

Zufrieden mit den Arbeiten an der Dahnener Gedenkstätte zeigten sich Ortsbürgermeister Philippe, Susanne Roß von der Verbandsgemeinde-Verwaltung Arzfeld und Raimund Schneider von der ADD. Ihnen ist neben dem baulichen Aspekt besonders wichtig, dass der Kriegsopfer gedacht wird und, dass ein Zeichen für den Frieden gesetzt wird. "In der heutigen Zeit müssen wir uns regelmäßig vor Augen führen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir keinen Krieg haben", sagte Schneider beim Besuch des Ehrenfriedhofs.

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