Mehr Platz dank Huckepack

Holsthum · Auf der Zielgeraden: Die Bauarbeiten zur Erweiterung der Kindertagesstätte Holsthum stehen kurz vor dem Abschluss. Ab März sollen den Kleinen 115 Quadratmeter mehr zur Verfügung stehen, 75 Kinder können dann die Einrichtung besuchen.

Holsthum. Die Lage der Kita ist sowohl für den Architekten Thomas Fabry, als auch für den Bautrupp eine Herausforderung gewesen. Die ohnehin knapp bemessene Spielwiese auf dem Hanggrundstück sollte einer Erweiterung nicht zum Opfer fallen. Die vorhandenen Möglichkeiten zur Anlieferung von Baumaterialien zwangen die Fahrer und Kranführer zu täglicher Millimeterarbeit. "Da kein Anbau möglich war, mussten wir einen Teil des 30 Jahre alten Gebäudes aufstocken", erklären Ortsbürgermeister Klaus Reschke und Architekt Thomas Fabry. Das ursprüngliche Flachdach der Kindertagesstätte trägt die neuen Räume also quasi im Huckepack - das Außengelände verlor durch den Einbau der Feuertreppen nur eine verschwindend geringe Fläche.
Die Devise, Platz zu sparen und die Gemeindekasse zu schonen, zwang die Bauherren an einigen Stellen zu Kompromissen: Das rund 336 000 Euro teure Projekt ist ein Holzrahmenbau, bei dem auf ökologisch unbedenkliche Materialien, wie Zellulose-Dämmstoffe und Fertigelemente aus einheimischen Holzarten, Wert gelegt wurde. Die neuen Räume sind an die vorhandene Ölheizung angeschlossen. "Normalerweise sollte man bei solch einem Bau auch das komplette energetische Konzept erneuern", sagt Fabry. "Doch dazu fehlte den beteiligten Gemeinden einfach das Geld", ergänzt Holsthums Bürgermeister Klaus Reschke. Trotz der Bauarbeiten und der Sicherheitsvorschriften im Altbau, wie dem Umbau einiger Fenster zu Fluchttüren, sei der Betrieb der Kindertagesstätte reibungslos und ohne Schließungen vonstatten gegangen, betont Reschke. "Die ganz groben Arbeiten, die Lärm und Schmutz verursachen, fanden in den Sommerferien statt. Danach haben die ausführenden Firmen sehr darauf geachtet, den Betrieb der Kita nicht zu stören."
Auf den neu gewonnenen 115 Quadratmetern im oberen Stockwerk entstanden eine Turnhalle, ein Förderraum, zusätzliche Toiletten und eine Teeküche, die auch als Pausenraum für das Personal dient. "Zurzeit betreuen wir in drei Gruppen rund 60 Kinder in unserer Tagesstätte", sagt Hannelore Lamberty, die Leiterin der Einrichtung. "Ab März können wir 75 Kinder aufnehmen, davon zwölf Zweijährige."
Dem gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz für Einjährige, der ab dem 1. August dieses Jahres besteht, könne mit dem vorhandenen Personal nicht entsprochen werden, sagt Lamberty. "Wir haben bis heute lediglich eine Anfrage dazu - sollten im März doch noch Anmeldungen vorliegen, wird im Einvernehmen mit den Eltern und den 16 weiteren Kitas in der Verbandsgemeinde eine Lösung gefunden."Extra

Die Baukosten betragen 336 000 Euro. Vom Land gab es eine Förderung in Höhe von 55 000 Euro und einen Zuschuss für elf Kita-Plätze von 44 000 Euro. Der Kreis beteiligte sich mit 67 000 Euro und einem Zuschuss für elf Kita-Plätze in Höhe von 4400 Euro. Die Gesamtzuschüsse betragen 170 400 Euro. Die restliche Summe von 165 600 Euro verteilt sich auf die Gemeinden nach der Anzahl der Kinder, die die Tagesstätte Holsthum besuchen: Holsthum (62 893,96 Euro), Peffingen (22 476,20 Euro), Schankweiler (20 762,74 Euro), Prümzurlay (59 467,10 Euro) now

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