Meilenstein für die Nord-Ost-Tangente

In der unendlichen Geschichte von Bitburgs Nord-Ost-Tangente, schließt sich am 13. Oktober das Kapitel der Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung. Bei einem Erörterungstermin werden abschließend die noch existierenden Einwände gegen die Umgehungsstraße verhandelt.

Bitburg. (scho) Am Rande einer Fachtagung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz in Bitburgs Stadthalle war unter anderem auch die Nord-Ost-Tangente Thema. Seit Jahrzehnten wird diese Umgehungsstraße, die B 51, B 257 und B 50 zu einem äußeren Verkehrsring verbinden soll, geplant. Baurecht gibt es aber noch nicht.

Derzeit arbeitet der LBM rund 200 Einwände von Bürgern und Trägern öffentlicher Belange ab. "Das sind für eine Ortsumgehung eher wenige", sagt Bernd Hölzgen, Technischer Geschäftsführer des LBM. In einigen Punkten wurde bereits umgeplant. So sollen etwa zwei Fußgänger-Brücken eine fußläufige Verbindung zum Königswäldchen sichern. Bürger, deren Bedenken nicht im Vorfeld ausgeräumt werden können, sind am 13. Oktober zum Erörterungstermin in die Stadthalle geladen. "Das ist ein Schlüsseltermin im Planverfahren, weil wir damit die Öffentlichkeitsbeteiligung abschließen", sagt Harald Enders, Leiter des LBM Gerolstein. Es folgt der Planfeststellungsbeschluss. Wird gegen diesen nicht geklagt, gäbe es nach Jahren des Planens und Umplanens Baurecht für die Trasse. Auf die Frage nach einem möglichen Baustart antwortet LBM-Chef Enders vielsagend: "Ich kann nicht sagen wann, aber sicher ist: Wer kein Baurecht hat, bekommt auch kein Geld." Auch der Wettlauf um die Finanzierung des Projekts steht noch aus.

"Für die Entwicklung der Innenstadt wäre die Trasse wichtig, da wir dann die Verkehrsströme in der Innenstadt anders lenken könnten", sagt Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels, der ein Freund der Idee des begrünten Einbahnstraßen-Cityrings ist. Das Problem: Während die Umgehung rund 7000 Fahrzeuge aus der Innenstadt heraushalten würde, bekämen die Anwohner in den Wohngebieten in Bitburgs Norden dann diesen Verkehr vor ihre Haustür. Das will mancher Grundstücksbesitzer verhindern und weigert sich, sein Land für den Bau der Trasse zu verkaufen (der TV berichtete). Sobald aber Baurecht besteht, kann auch enteignet werden. "Es hat niemand das Recht, ein Grundstück als Faustpfand zu benutzen", sagt Enders.

Während der Ausgang der unendliche Geschichte um die Nord-Ost-Tangente offen bleibt, geht es an anderer Stelle voran: Noch diesen Herbst soll der Kreisverkehr an der B 50/Albachstraße gebaut werden, um die Kreuzung, die als Unfallschwerpunkt gilt, zu entschärfen. Es wäre der erste von vier Kreiseln, die für die Nord-Ost-Tangente geplant sind.

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