Mindener Filialkirche erhält zwei Reliquien

Minden · Der Altar der Mindener Filialkirche ist 300 Jahre alt. In den vergangenen Monaten wurde er wegen Feuchtigkeitsschäden restauriert und jetzt in einem feierlichen Gottesdienst geweiht. Damit ist die Sanierung von St. Silvester abgeschlossen.

 Der Weihrauch, den Weihbischof Helmut Dieser auf dem Altar verbrennt, erinnert an das Opfer Christi, das auf dem Altar in der Eucharistie gefeiert wird. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Der Weihrauch, den Weihbischof Helmut Dieser auf dem Altar verbrennt, erinnert an das Opfer Christi, das auf dem Altar in der Eucharistie gefeiert wird. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Minden. Schwarze Rauchschwaden steigen vom Altar auf. Der Weihbischof ist großzügig mit den Weihrauchspänen gewesen, die nun vor sich hinqualmen. Die Messdiener husten, der Weihbischof schmunzelt, Verwaltungs- und Pfarrgemeinderäte bangen um den frischen Anstrich. Doch das Verbrennen von Weihrauch auf der Sandsteinplatte des Altars gehört wie das Besprengen mit Weihwaser und die Salbung mit Öl zum Ritual einer Altarweihe.
"Das könnt Ihr einmal Euren Kindern erzählen. Ihr seid dabei gewesen, als es hier in der Kapelle ordentlich qualmte und rauchte", sagte der Weihbischof zu den Messdienern und erinnerte die Gemeinde an den "unsichtbaren Gott, der in Minden im Altar ein sichtbares Zeichen hat". Zwar sei Minden nur ein kleiner, dafür aber ein Ort, in dem Christen seit mehr als 800 Jahren ihren Glauben leben. Dies belegen Funde aus einem fränkischen Gräberfeld.
Bei der Weihe des barocken Hochaltars von 1712 wurden Reliquien des Heiligen Willibrord und der Seligen M. Rosa Flesch, Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, in einer Edelstahlschatulle miteingesetzt. Der Altar musste wegen großer Feuchtigkeitsschäden im vergangenen Jahr abgebaut und restauriert werden. Pastor Eugen Monshausen dankte dem Erzbischof von Luxemburg für die Schenkung der Willibrord-Reliquie, die Ausdruck der grenzüberschreitenden Verbindung zwischen Luxemburg und Minden sei. Die zweite Reliquie stammt vom Generalvikariat in Trier.
Die Altarweihe war der feierliche Abschluss der Gesamtrenovierung von St. Silvester. Vor fünf Jahren war die romanische Kapelle saniert worden. Sie erhielt einen neuen Außenanstrich. Das Bistum hatte 2011 grünes Licht für die Innenrenovierung und die Komplettsanierung des Hochaltars gegeben. Die Gesamtkosten stehen noch nicht fest. sbn

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