Mit mehr als 420 Tonnen durch die Innenstadt

Bitburg · Ausnahmezustand in der Bitburger Innenstadt: In einem 65 Meter langen Schwertransporter ist am späten Dienstagabend ein 330 000-Volt-Trafo von der Güterstraße zum Umspannwerk in Niederstedem transportiert worden. Gut zweieinhalb Stunden hat die Reise gedauert.

Mit mehr als 420 Tonnen durch die Innenstadt
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"
 Auf den Schienen ist der Trafo am Montag in Bitburg angekommen. Für den Weitertransport auf der Straße wurden die Schwerlastwaggons auf beiden Seiten des Trafos entfernt und durch Schwerlasthänger ersetzt. (Fotos oben). Dann geht die Fahrt durch Saarstraße, Trierer Straße und Echternacher Straße. Für den Transport müssen auch einige Schilder entfernt werden. Die Helfer müssen aufpassen, dass der Trafo nirgendwo anstößt oder aufsetzt. TV-Fotos (5): Uwe Hentschel

Auf den Schienen ist der Trafo am Montag in Bitburg angekommen. Für den Weitertransport auf der Straße wurden die Schwerlastwaggons auf beiden Seiten des Trafos entfernt und durch Schwerlasthänger ersetzt. (Fotos oben). Dann geht die Fahrt durch Saarstraße, Trierer Straße und Echternacher Straße. Für den Transport müssen auch einige Schilder entfernt werden. Die Helfer müssen aufpassen, dass der Trafo nirgendwo anstößt oder aufsetzt. TV-Fotos (5): Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"
Mit mehr als 420 Tonnen durch die Innenstadt
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"
Mit mehr als 420 Tonnen durch die Innenstadt
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"
Mit mehr als 420 Tonnen durch die Innenstadt
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Bitburg. Schwere Fracht hat am späten Dienstagabend den Verkehr zwischen Bitburg und Niederstedem an der B 257 beeinträchtigt. Zeitweise ist nur eine Spur befahrbar. Und alles, was dem Schwertransport im Weg ist, muss vorher entfernt werden.
Die Straßenverkehrsordnung wird also vorübergehend außer Kraft gesetzt. Bereits am Montag ist in der Bitburger Güterstraße ein Trafo angekommen. Kein Trafo, wie man ihn vielleicht aus dem Elektrohandel kennt, sondern einer der größeren Bauart. Einer, der 380 000 in 110 000 Volt umwandelt. Einer, der rund 230 Tonnen wiegt. Und damit einer, den man nicht einfach so von A nach B bewegt.
Wenn er aber bewegt wird, so ist Gerd Pröpper meistens mit dabei. Er ist Mitarbeiter des Netzbetreibers Amprion, arbeitet dort als Eisenbahnbetriebsleiter im Bereich Gleisanlagenmanagement. Der Trafo, dessen Transport er diesmal betreut, stand vorher in Halle und wurde dann von dort mit der Eisenbahn nach Bitburg gebracht.
Dass Transformatoren nach Niederstedem hin- oder von dort wegtransportiert werden, komme immer wieder mal vor, erklärt Pröpper. Und das sei auch der Grund, warum Amprion die Gleise zwischen Erdorf und Bitburg von der Stadt gekauft beziehungsweise übernommen habe. "Wir haben gar keine andere Möglichkeit, als den Trafo über diesen Weg nach Niederstedem zu bekommen", sagt Pröpper. Wird der Trafo auf den Schienen bewegt, hängt er dabei zwischen zwei Gleiswagen. Und um das Gerät dann von den Gleisen auf die Straße zu bekommen, wird der Trafo auf einer speziell dafür eingerichteten Umladestation aufgebockt. Dann werden die Gleiswagen herausgezogen und durch die Schwerlasthänger für die Straße ersetzt. Um dieses Gespann zu bewegen, kommen gleich zwei Lastwagen mit jeweils knapp 600 PS zum Einsatz. Der eine vorn und der andere hinten.
Insgesamt ist der Zug, der im Schritttempo durch die Innenstadt zieht, damit gut 65 Meter lang und mehr als 420 Tonnen schwer. Dass diese Angaben stimmen, wird von der Polizei im Vorfeld des Transports genau geprüft. Und während des Transports sorgt die Polizei zudem für die Sperrung des Straßenverkehrs. Und das nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch im weiteren Verlauf.
Beim Ziegen-Kreisel am südlichen Ende der Echternacher Straße in Bitburg ist der schwierigste Abschnitt der gesamten Strecke. Viel Bodenfreiheit hat der Schwertransport mit seinen 26 Achsen nämlich nicht. Die Bordsteine im Kreiselbereich sind aber recht hoch, weshalb die Gefahr des Aufsetzens besteht. Alles Millimeterarbeit. Gut eine halbe Stunde benötigt der Transport allein für diesen Kreisel. Danach geht es weiter in Richtung Niederstedem. Allerdings zunächst nicht über die B 257, sondern vom Ziegen-Kreisel direkt auf die B 51 in Richtung Köln, um dann auf der gegenüberliegenden Ausfahrt die B 51 wieder in Richtung B 257 zu verlassen. Grund für diesen Umweg ist die B 257-Brücke, die über die B 51 führt. Denn diese ist zu schwach für den Schwertransporter, weshalb sie umfahren werden muss.
Gegen 0.15 Uhr kommt der Transporter nach gut zweieinhalb Stunden Fahrt schließlich im Umspannwerk in Niederstedem an. So wie geplant. Und sollte gestern Abend auch alles wie geplant gelaufen sein, so müsste der Vorgänger, den dieser Trafo jetzt ersetzen soll, inzwischen in Bitburg angekommen sein. Denn für den Mittwochabend stand ein weiterer Schwertransport an. Nur eben in die andere Richtung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort