Mit Restalkohol und Drogen am Steuer

An zahlreichen Kontrollstellen hat die Polizei am Montag Auto- und Motorradfahrer auf Alkohol und Drogen überprüft, darunter auch in Trier-Nord. Im Bezirk des Polizeipräsidiums Trier gab es 13 Strafanzeigen und 20 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten. Insgesamt fielen 140 Fahrer negativ auf.

 Rechts ranfahren bitte: Beim landesweiten Kontrolltag winken die Polizisten viele Fahrer von Autos, Motorrädern und LKW zur Seite wie hier an der Zurmaienerstraße in Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Rechts ranfahren bitte: Beim landesweiten Kontrolltag winken die Polizisten viele Fahrer von Autos, Motorrädern und LKW zur Seite wie hier an der Zurmaienerstraße in Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier/Bitburg. "Guten Tag, Verkehrskontrolle. Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte": Mit diesem Satz begrüßen die Beamten der Polizei Trier am landesweiten Kontrolltag Hunderte von Autofahrern.

Auf der Suche nach Fahrern, die unter Alkohol- und Drogeneinfluss fahren, sind sie seit 5 Uhr am Montagmorgen unterwegs. Denn Alkohol- und Drogenkonsum ist laut Polizei immer noch die Hauptursache schwerer Unfälle. Allein 472 hat es im Bereich des Polizeipräsidiums Trier im vergangenen Jahr dadurch gegeben.

In seiner neongelben Warnweste leuchtet Reinhard Herrig den Autofahrern schon von weitem entgegen. Er steht an der Zurmaiener Straße in Trier-Nord und begutachtet den Verkehr ganz genau.

"Man entwickelt einen Blick dafür, welche Autos man rausholt", sagt der Polizeikommissar. Immer wieder winkt er mit der Polizeikelle, läuft über die Straße, weist Autos und Kleinlaster auf den Parkplatz bei der Kabinenbahn.

Bis zu fünf Autos kontrollieren die neun Beamten dort gleichzeitig. Dabei schauen sie nicht nur nach Anzeichen von Alkohol- und Drogenkonsum. Sie nehmen auch die Fahrzeuge ganz genau unter die Lupe, lassen sich Warndreieck und Verbandskasten zeigen.

Die meisten Autofahrer können nach einem kurzen Stopp weiterfahren. Manche kommen noch mal mit einem blauen Auge davon. Wie der Fahrer eines Kleinlasters. Auf der Tragfläche stapeln sich alte Auspuffe, Fahrräder und Kleinteile aus Metall. Gesichert sind sie nur spärlich.

"Alles, was oberhalb der Ladefläche rausragt, muss gegen das Runterfallen gesichert sein", sagt Christoph Schuh, Leiter der Kontrollstelle. "Bis wohin wollen Sie denn noch fahren?", fragt seine Kollegin. Bis zum Schrottplatz soll die Ladung halten.

Weiterfahren darf der Mann erst nach einer kurzen Räumaktion. Die losen Kleinteile muss er in der Fahrerkabine verstauen. "Kaufen Sie sich ein Netz. Das nächste Mal kostet es sonst Geld!", verwarnt ihn die junge Polizistin. Der Mann sieht das Ganze locker: "Ist doch gutgelaufen für mich", sagt er und fährt ohne Bußgeld weiter.

Etwas mehr Pech haben die Fahrer eines anderen Kleintransporters. Sie sind nicht angeschnallt. 30 Euro pro Person müssen sie bezahlen. Verständnis für die Überprüfung haben sie dennoch: "Die Kontrollen sind eigentlich gut, ist ja sonst auch ein Sicherheitsrisiko", sagt Beifahrerin Evelyn Stephan.

Insgesamt verläuft die Kontrolle an der Kabinenbahn eher ruhig. Nur einmal muss ein Autofahrer in das Röhrchen pusten. Alkohol können die Beamten in seinem Atem aber nicht feststellen.

Dienstgruppenleiter Schuh ist von den Überprüfungen trotzdem überzeugt: "Die Leute, die regelmäßig Alkohol oder Drogen konsumieren, die fahren immer. Alles, was präventiv gemacht wird, kann Gefahren verhindern." Er zieht am Ende ein positives Fazit. "Es hat niemand aggressiv reagiert. Und auch die Einsicht ist bei den Autofahrern inzwischen viel stärker vorhanden."EXTRA Regionale Ergebnisse der Kontrollen: Den Montagvormittag wählte die Polizei, um "nach erfahrungsgemäß höherem Konsumverhalten am Wochenende" Restalkohol und Drogenkonsum nachweisen zu können. Die Beamten überprüften im Bezirk des Polizeipräsidiums Trier während der neun Stunden 824 Fahrzeugführer. 139 von ihnen wurden beanstandet. 16 Fahrer mussten einen Alcotest machen, 45 einen Drogenschnelltest. In einem Fall ordneten die Beamten die Entnahme einer Blutprobe wegen Alkohols an. In elf Fällen mussten Fahrer wegen des Verdachts auf Drogenkonsum Blut abgeben. Insgesamt wurden 13 Strafanzeigen erstattet, davon eine wegen Fahrens unter Drogeneinflusses. 20 Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingeleitet (davon zwölf wegen Fahrens unter Drogen- beziehungsweise Alkoholeinfluss) sowie 78 Verwarnungen ausgesprochen. Bei einem Fahrer stellte die Polizei den Führerschein sicher. (cus)

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