Möller ohne Mehrheit

JÜNKERATH. (sei/mr) Zwei sensationelle Ergebnisse von den Kommunalwahlen 2004 meldet die Verbandsgemeinde Obere Kyll: In Lissendorf wird Lothar Schun (FWG) Ortsbürgermeister, in Feusdorf wählten die Bürger Hans-Josef Möller (CDU) ab.

Mit einigen faustdicken Überraschungen endeten die Ortsbürgermeisterwahlen an der Oberen Kyll. Dort hatten Wähler wie Insider mit besonderem Interesse den Ergebnissen in Jünkerath, Feusdorf und Lissendorf entgegen gesehen. Eine herbe Niederlage steckte in Feusdorf Amtsinhaber Hans-Josef Möller ein. Er wurde mit 52,6 Prozent Nein-Stimmen abgewählt. In dieser Gemeinde kommt es nun wahrscheinlich zu einer Wiederholungswahl. Völlig offen war vor der Wahl die Situation in Lissendorf. Nach den politischen Wirren um den bisherigen Bürgermeister Karl Weber, der nicht mehr antrat, hatte es in den Wochen vor der Wahl gegen den Bürgermeisterkandidaten Lothar Schun Diffamierungsversuche gegeben (der TV berichtete). Gegen seine Mitbewerber Helmut Michels (12 Prozent) und Ottmar Spohr (21,8 Prozent) setzte sich Schun trotzdem im ersten Anlauf mit satten 66,2 Prozent durch. Schun: "Ich bin vollkommen überrascht. Ich bin noch gar nicht dazugekommen, das Ganze zu realisieren", rang der FWG-Mann am Abend um Fassung. Natürlich habe er sich Chancen ausgerechnet. "Aber dass es so deutlich wird, das hatte ich wirklich nicht erwartet." Die Diffamierungsversuche im Vorfeld sieht Lothar Schun nun "nicht zu meinem Nachteil". "Ich hoffe, dass ich ein ähnliches Wahlergebnis auch ohne die ganze Sache erzielt hätte." Mit Blick in die Zukunft kündigte Schun an: "Mein Ziel ist es, jetzt mal ein bisschen Ruhe in den Ort zu bringen." Auch in der Sitzgemeinde Jünkerath wurde gewählt. Dort stand gegen 19.30 Uhr fest, dass der alte auch der neue Bürgermeister ist. Rainer Helfen (CDU) konnte sich gegen seine Herausforderin Ulrike Erb-May (SPD) mit einer stattlichen Mehrheit von 84 Prozent durchsetzen.

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