Musik in der Nähe des Todes

Werke eines klassischen und modernen Komponisten haben der Pianist Christoph Soldan und das Quintett der Schlesischen Kammersolisten, allesamt Stimmführer im Philharmonischen Orchester Kattowice, beim dritten Abonnementkonzert im Haus Beda zu Gehör gebracht.

 Die Ausführenden (von links): Christoph Soldan, Dariusz Zboch, Jakub Lysik, Jaroslaw Marzec, Krzysztof Korzen, Katarzyna Biedrowska. Foto: privat

Die Ausführenden (von links): Christoph Soldan, Dariusz Zboch, Jakub Lysik, Jaroslaw Marzec, Krzysztof Korzen, Katarzyna Biedrowska. Foto: privat

Bitburg. (red) Mozarts Klavierkonzerte C-Dur, KV 415, und Es-Dur, KV 449, wurden nicht wie üblich von einem kompletten Orchester begleitet, sondern "a quattro", verstärkt durch einen füllegebenden Kontrabass, was durchaus zeitgenössischer Aufführungspraxis entspricht. Dabei rückte der von Soldan virtuos beherrschte Klavierpart, insbesondere in den brillanten Klangkaskaden der Allegro-Sätze, noch deutlicher in den Vordergrund. Die Tonfolge D, Es, C, H, Namens-chiffre für Dimitrij Schostakowitsch, bestimmte motivisch die mystisch anmutenden Largo-Ecksätze der Kammersymphonie 110a, die der Komponist 1960, von Todesahnungen geplagt, schuf. Die schnellen, passagenweise rasenden Binnensätze, die das technische und interpretatorische Können der Streicher aufs Höchste forderten, vermittelten das Empfinden von Aufgewühltsein und schicksalhafter Bedrohung. no/yz

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