"Nächste Haltestelle Philippsheim!"

PHILIPPSHEIM. (rls) Viele Menschen kennen Philipsheim nur wegen des Ortsschildes an der Zugstrecke Köln-Trier. Doch das 120 Einwohner-Dorf hat mehr zu bieten.

Das beschauliche Dorf Philippsheim liegt in geschützter Tallage an der Mündung des Aulbachs in die Kyll. Gegründet wurde das Dorf 1772, Philippsheim hat jedoch eine weitaus ältere Geschichte. Ein Zeugnis dieser Zeit ist die Ruine Pfalzkyll, die auf römischen Grundmauern steht. Neben dem Hof Pfalzkyll ist besonders die ehemalige Kleinbahn zwischen Philippsheim und Binsfeld (Kreis Bernkastel-Wittlich) erwähnenswert. Im Jahre 1900 wurde die Schmalspurbahn von der Allgemeinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft eröffnet. Die nur sieben Kilometer lange Strecke begann im Bahnhof Philippsheim und führte aus dem Kylltal auf die Hochfläche hinauf, wo sie dann in Binsfeld endete. Der Betrieb hielt sich allerdings stark in Grenzen, so dass die Bahn im Jahre 1965 stillgelegt und bald darauf entfernt wurde. Autor Lothar Riedel widmete der Kleinbahn ein Buch. Doch der Bahnhof von Philippsheim wird auch heute noch genutzt und ist Teil der Eifelstrecke Köln-Trier. Im Eifelort leben rund 120 Menschen, Landwirtschaft findet man jedoch nicht mehr in dem Eifel-ort. Politisch scheinen die Philippsheimer eher sozialdemokratisch geprägt zu sein: Bei der Bundestagswahl 2005 fielen bei einer rund 79-prozentigen Wahlbeteiligung etwa 63 Prozent der Erststimmen auf die SPD. In einem TV-Interview aus dem Jahr 2005 hatte Ortsbürgermeister Klaus Aubart dafür folgende Erklärung: "Philippsheim ist mit 200 Jahren relativ jung. Unser Dorf ist weniger landwirtschaftlich geprägt, sondern mehr durch Arbeiter und Angestellte, die zu einer sozialeren Politik neigen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort