Die Eifel bietet Touristen ein umfassendes Natur- und Landschaftserlebnis. Doch was die einen problemlos genießen können, das bleibt vielen anderen derzeit noch verschlossen. Der Anteil mobilitätsbehinderter Menschen beträgt in Deutschland etwa 30 Prozent der Bevölkerung. Dies zeigt, dass ein großer Teil der Menschen in der Mobilität eingeschränkt und noch weitgehend vom Naturerlebnis ausgeschlossen sind. Der Deutsch-Belgische Naturpark hat sich dieses Themas angenommen und ein Gesamtkonzept zur Erfassung und Entwicklung des barrierefreien Naturerlebnisses in der Eifel erstellt. Zwei erste Übersichten über barrierefreie Produkte sind vom Naturpark nun vorgestellt worden: die Broschüre "Barrierefreies Naturerlebnis" sowie die Internetpräsentation www.eifel-barrierefrei.de. Beide Angebote bündeln vorhandene Programme, die bereits heute vor allem auch für behinderte Menschen geeignet sind. Broschüre und Internetauftritt selbst sind barrierefrei gestaltet und damit für Menschen mit Behinderungen leicht zugänglich. "Sensibilisieren, informieren und animieren über diese Thematik sind die kurzfristigen Ziele", sagte Naturpark-Geschäftsführer Jan Lembach. "Die Eifel hat das Potenzial, sich in wenigen Jahren zu einer Vorbildregion im barrierefreien Naturerlebnis zu entwickeln", glaubt Lembach. "Neben der sozialen Verantwortung ist der barrierefreie Tourismus ein großer ökonomischer Faktor." Ein Schwerpunkt für das barrierefreie Naturerlebnis in der Eifel wird der Nationalpark Eifel sein. Als erste Angebote sind dort Gruppenführungen in Gebärdensprache und der barrierefreie Rangertreffpunkt auf einem Rursee-Schiff entwickelt worden. Weitere Angebote für Menschen mit Behinderungen sind in der Vorbereitung.Von vorneherein barrierefrei statt Extra-Programm

"Die einmalige Natur im Nationalpark Eifel soll für alle erlebbar sein. Dazu soll möglichst kein aus dem sonstigen Angebot herausgelöstes Programm für Menschen mit Behinderung geschaffen werden. Vielmehr wird die Barrierefreiheit von vorneherein in das bestehende und geplante Angebot integriert", erläuterte Malte Wetzel, Barrierefrei-Beauftragter des Nationalparkforstamts Eifel, die Ziele für das Großschutzgebiet. In der ersten Projektphase wurde der Naturpark unterstützt vom das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Die intensive Arbeit im barrierefreien Naturerlebnis wird im kommenden Jahr vom Naturpark zusammen mit den Partnern Nationalparkforstamt Eifel und Eifel Tourismus GmbH intensiv fortgeführt. Dann sollen neue Angebote entwickelt, das Internetportal ausgebaut und behindertengerechte Gastgeberbetriebe dargestellt werden. Die Broschüre "Eifel barrierefrei" kann angefordert werden beim Deutsch-Belgischen Naturpark, Steinfelder Straße 8, D-53947 Nettersheim und ausgedruckt werden unter www.eifel-barrierefrei.de.