Neuer Brunnen für frisches Wasser

Nachdem eine Havarie 2006 einen der beiden Tiefbrunnen im Königswäldchen lahm legte (der TV berichtete), wird nun für rund 1,1 Millionen Euro ein neuer Trinkwasser-Brunnen gebaut. Die vorbereitenden Arbeiten haben bereits begonnen, weshalb der Waldweg entlang des Wasserwerks zeitweise gesperrt werden muss.

Bitburg. Damit das Wasser auch morgen noch klar, frisch und reichlich aus der Leitung kommt: Seit der Havarie im Königswäldchen werden die rund 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser, die in Bitburg jährlich verbraucht werden, nur noch von drei statt wie zuvor von vier Brunnen gefördert. Denn vor zwei Jahren war beim Einbau eines neuen Rohrs in "Brunnen 2" im Königswäldchen etwas schief gegangen: das Rohr wurde zerquetscht und lässt keine Wasserförderung mehr zu, der Brunnen ist nicht mehr zu retten (der TV berichtete mehrfach). Die Wasser-Versorgung der rund 3500 Bitburger Haushalte ist und war wegen des Brunnen-Unglücks nicht gefährdet. Die Fördermengen des Brunnens in Steinebrück wurde von 100 000 Kubikmeter auf rund 360 000 Kubikmeter angehoben und die Gewinnungsanlage auf Mötscher Gemarkung fördert seither statt 350 000 nun rund 460 000 Kubikmeter Wasser. Doch ein Dauer-Zustand kann das für die Stadtwerke, zu deren Aufgabe die Sicherstellung der Wasserversorgung gehört, nicht sein. "Fällt einer der drei Brunnen aus, können wir den Wasser-Bedarf nicht mehr decken", sagt Werkleiter Rolf Hecke-manns. Beweis-Verfahren noch nicht abgeschlossen

Deshalb investieren die Stadtwerke rund 1,1 Millionen Euro in einen neuen Tiefbrunnen im Königswäldchen. Um auszuschließen, dass die Firma, die damals an der Havarie beteiligt war, bei der Auftragsvergabe für die Brunnen-Neubohrung ein weiteres Mal zum Zug kommt, gab es eine beschränkte Ausschreibung, bei der die Firmen unter anderem auch Referenz-Objekte vorweisen musste. Das gerichtliche Beweis-Verfahren, das die Stadtwerke gegen die Brunnenfirma vor dem Trierer Landgericht angestrengt hat (der TV berichtete), ist noch nicht abgeschlossen. Damit ist auch weiter unklar, ob die Stadtwerke von dieser Firma für den Ausfall des Brunnens entschädigt werden. "Wir hoffen, dass das Beweisverfahren noch dieses Jahr abgeschlossen wird", sagt Heckemanns. Mit den vorbereitenden Arbeiten für die Brunnen-Neubohrung wurde bereits begonnen. Es werden Leitungen zur Bohrstelle gelegt, durch die später das frische Wasser fließen wird. Auch Stromleitungen müssen her. Zudem wurde bereits der Bohr-Platz hergerichtet. "Der muss absolut eben sein, damit bei der Neubohrung auch die Bohr-Geräte gerade stehen", erklärt Heckemanns. Rund 250 Meter geht's dann in die Tiefe, um das gute Bitburger Wasser zu fördern. Läuft alles glatt, könnte der neue Brunnen im Frühjahr 2009 in Betrieb genommen werden.

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