Dorfentwicklung Neuer Glanz in alter Hütte

Spangdahlem · Das Spangdahlemer Marienkapellchen wurde lange dem Verfall überlassen. So lange, dass es vier Männern aus dem Dorf irgendwann gereicht hat. Also haben sie das Heiligenhäuschen kurzerhand in Eigenregie renoviert.

 Bürger haben der Spangdahlemer Kapelle zu neuem Glanz verholfen.

Bürger haben der Spangdahlemer Kapelle zu neuem Glanz verholfen.

Foto: Werner Comes/Frederick Freiwald/Elisabeth Knauf

Jesus schaut leidend drein. Kein Wunder: Die Wände, über denen der Sohn Gottes an seinem Kreuz hängt, sind fleckig. Die Decke ist schwarz vom Ruß tausender Kerzen, die hier gebrannt haben. Die Farbe blättert von den Figuren ab, der Altar wirkt abgewetzt. Das Dach ist von Moos überwachsen.

Lange war dies das Bild, das Spaziergänger von der Spangdahlemer Kapelle vorfanden. Errichtet wurde sie 1622 und in den späten Fünfzigern zum letzten Mal saniert. Bis jetzt: Denn es ist noch gar nicht so lange her, dass das Heiligenhäuschen so aussah wie auf den Fotos von Frederick Freiwald. Doch seit Anfang Juli erstrahlt das Gebäude, das direkt am Ortseingang liegt, in neuem Glanz.

Zu verdanken ist das drei Männern aus dem Dorf, die das Gotteshäuschen in mehr als 100 Arbeitsstunden renoviert haben. Die Idee dazu kam von dem 83-jährigen Rentner Matthias Gödert. Seit Jahren liegt die Kapelle auf seinem Spazierweg. Und irgendwann hat er ihren verfallenen Anblick einfach nicht mehr ausgehalten.

Also stand er irgendwann bei seinem Freund Werner Comes vor der Tür. Der 68-Jährige sollte ihm helfen, die Kapelle wieder auf Vordermann zu bringen. Und weil aller guten Dinge drei sind, haben sich die zwei noch den Schreiner Alois Freiwald ins Boot geholt. Der brachte Mitte April dann noch seinen Azubi zum Arbeiten mit. Und schon konnte es losgehen.

Drei Monate lang haben die Männer in und um das Heiligenhäuschen gewerkelt: Wände und Dach mit dem Sandstrahler gereinigt, Unkraut weggeschnitten, Wände und Figuren neu gestrichen, die Bank abgeschliffen und die Decke erneuert. Unterstützung bekamen sie dabei auch von der Gemeinde. Material, Holz und Farbe wurden aus der Kasse von Klaus Rodens’ Verwaltung bezahlt. „Uns sind keine Kosten entstanden“, sagt Comes.

 Bürger haben der Spangdahlemer Kapelle zu neuem Glanz verholfen.

Bürger haben der Spangdahlemer Kapelle zu neuem Glanz verholfen.

Foto: Werner Comes/Frederick Freiwald/Elisabeth Knauf
 Zur Einweihungsfeier kamen etwa 60 Menschen.

Zur Einweihungsfeier kamen etwa 60 Menschen.

Foto: Werner Comes/Frederick Freiwald/Elisabeth Knauf

Und dass das alles so gut geklappt hat, muss natürlich gebührend gefeiert werden. Zur Einweihungsmesse der neuen, alten Kapelle kamen etwa sechzig Spangdahlemer.

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