Literatur Neuer Lesestoff über Land und Leute

Eifel · Lieblingsplätze, Heilpflanzen, Krimi oder Heimatgeschichte: Die Eifel bietet viele Themen, über die es sich zu schreiben lohnt. Was gibt es Neues auf dem Büchermarkt? Wir haben eine Auswahl zusammengestellt.

 Autor: Katja Kleiber
Titel: AT: Die Eifelhexe
Reihe: Eifel Krimi, Region: Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz
ET:  Februar 2018
ISBN 978-3-7408-0271-4
ebook: 978-2-96041-316-5

Autor: Katja Kleiber Titel: AT: Die Eifelhexe Reihe: Eifel Krimi, Region: Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz ET: Februar 2018 ISBN 978-3-7408-0271-4 ebook: 978-2-96041-316-5

Foto: TV/Verlag

Immer mehr Autoren stellen ihre persönlichen Lieblingsplätze vor. So auch in der Eifel. Das gleiche hat auch ein Autor in Ostbelgien gemacht. Aber auch die Krimi-Schreiber waren nicht faul. Und da, wo noch nicht intensiv Landwirtschaft betrieben wird, wachsen sie noch: die Heilpflanzen der Eifel. Über Wochen und Monate sind wieder viele Neuerscheinungen bei uns in der Redaktion angekommen. Wir geben einen Überblick.

Die Eifelhexe: Die Autorin des Eifelkrimis „Die Eifelhexe“ heißt Katja Kleiber. Aber das ist nur ihr Pseudo­nym. Auf ihrem Autorenfoto sieht man sie nur mit Hut und Sonnenbrille. Nur so viel wird verraten: Katja Kleiber ist freie Journalistin, Mitglied im Syndikat  und bei den Mörderischen Schwestern. Weniger geheimnisvoll ist ihr Eifelkrimi.  In Antweiler (Landkreis Ahrweiler) kauft sich die Unternehmensberaterin Ella Dorn ein Haus. Dort sucht sie nach einem Burnout Ruhe. Doch plötzlich steht sie unter Verdacht, einen Politiker aus Adenau vergiftet zu haben, den sie kurz vor seinem Tod noch aufgesucht hatte. Fazit: Kurzweiliger Krimispaß von einer Autorin, die der Eifel einen liebevoll-kritischen Blick von außen zuwirft. Da fallen dann auch Sätze wie: „Hier in der Eifel hatten die Leute nichts anderes zu tun, als sich gegenseitig zu beobachten.“  Mit Ängsten, Stress und Burnout scheint die Autorin jedenfalls Erfahrung zu haben. Lieblingssatz im Buch ist dieser: „Wenn du dir Sorgen machst, passiert auch nichts anderes, als wenn du dir keine Sorgen machst. Der Unterschied ist nur, dass du dir Sorgen machst. Also lass es.“

Katja Kleiber, Die Eifelhexe, emons: Verlag, 224 Seiten, 10,90 Euro.

 

Wer in andere Städte oder Länder fährt, kauft sich in der Regel einen Reiseführer. Schließlich möchte man ja wissen, was es Interessantes vor Ort zu entdecken gibt und nicht planlos durch die Landschaft laufen. Eine Idee, die auch andere Verlage schon hatten, hat nun der Gmeiner Verlag aufgegriffen. Unter dem Titel: „Lieblingsplätze zum Entdecken“ haben sich die Autoren Alexandra Barabaschi und Axel Schwalm in der Eifel umgesehen und sich verzaubern lassen. So gibt es insgesamt 88 Tipps, die jeweils auf einer Doppelseite präsentiert werden. Gefallen hat ihnen unter anderem der Schmetterlingsgarten Eifalia in Ahrhütte, wo es 35 verschiedene tropische Schmetterlingsarten zu sehen gibt. Ebenfalls dabei: das Kriminalhaus in Hillesheim, das Gerolsteiner Besucherzentrum und die Irreler Wasserfälle bei Irrel. Schön ist, dass die Autoren auch interessante Eifeler Feste, wie die Eierlage in Schönecken oder „Wolsfeld brennt“ mit aufgenommen haben. Die Ausflugsziele sind schön bebildert und auch für die Einheimischen interessant, die bestimmt auch noch nicht alles gesehen haben, was dort vorgestellt wird.

Alexandra Barabaschi/ Axel Schwalm, Lieblingsplätze zum Entdecken Eifel,  Gmeiner Verlag, 192 Seiten, 15,99 Euro

 

Bestimmungsbücher gibt es ja seit Urzeiten. Ob Tiere, Pilze oder Blumen – wer wissen will, was da in Feld und Wald läuft oder wächst, greift gerne darauf zurück. Im Emons-Verlag ist nun ein Buch erschienen, das sich vor allem an Menschen richtet, die sich für Naturheilkunde interessieren. Unter dem Titel „Heilpflanzen der Eifel“ haben Karsten Freund, Bernd Pieper und Bärbel Klemme-Hanf Tipps und Anleitungen zur natürlichen Heilkraft verschiedenster Pflanzen, die man in der Eifel findet, zusammengetragen. Außerdem haben sie mit einer Kräuterpädagogin und einer Botanikerin über ihre Arbeit gesprochen. Der Leser erfährt, was man beim Sammeln von Heilkräutern beachten muss und wie man diese richtig anwendet. Ob Arnika, Beifuß oder Ringelblume – jede Pflanze ist sowohl mit einer Zeichnung als auch mit einem Foto abgebildet. Dazu gibt es Informationen wie zum Beispiel welche Pflanzenteile man verwenden kann und wofür mit entsprechenden Rezepten.

Das Buch ist sehr benutzerfreundlich und praxisnah. Auch optisch ist es sehr ansprechend. Der Einband ist sehr stabil und auch abwischbar, sodass man das handliche Buch sehr gut zur Kräuterwanderung mitnehmen kann.

Karsten Freund, Bernd Pieper, Bärbel Klemme-Hanf, Heilpflanzen der Eifel, Emons: Verlag, 160 Seiten, 16,95 Euro.

 

„100 Orte“ heißt das Buch von Bernd Müllender, das im Grenz-Echo Verlag erschienen ist. Der freie Journalist hat sich in Ostbelgien und Umgebung umgesehen und seine persönliche Bestenliste zusammengestellt. „Die Auswahl war subjektiv – aufgrund eigener Erlebnisse, eigener Recherchen für dieses Buch – und gespeist aus so manchem Tipp von Freunden, Bekannten“, schreibt er in seinem Vorwort. So hat er berühmte und bekannte Orte wie Burg Reuland, den Spa-Ort Spa, die Vennbahntrasse und viele mehr beschrieben. Aber auch Plätze und Dinge, die vielleicht vielen noch unbekannt sind, wie beispielsweise Belgiens älteste Forellenzucht oder  Seltsamkeiten wie Venninski und Stalin-Bier. Das Buch versteht sich nicht unbedingt als Reiseführer. Der Autor erzählt vielmehr Geschichten über Orte, die er gefunden hat und die man auch entdecken kann, sofern einem die Geschichte gefällt. Und manchmal sind es auch einfach nur die originellen Briefkästen, an denen der  Autor sich erfreut. Oder die Gourmettempel in St. Vith. Und wer hätte das gedacht – landestypischerweise haben alle belgischen Sternerestaurants eine Fritteuse in der Küche. Denn die knusprigen Begleiter dürfen auch dort nicht fehlen. „100 Orte in Ostbelgien & Umgebung“ ist ein munter geschriebener, reich bebilderter Erlebnisführer dem noch eine Übersichtskarte gut getan hätte.

Bernd Müllender, 100 Orte in Ostbelgien & Umgebung, Grenz-Echo Verlag, 216 Seiten, 15 Euro.

 

Die Schriftstellerin Ute Bales hat ihren Debütroman „Der Boden dunkel“ überarbeitet und neu aufgelegt. Unter dem Titel „Amerika ist weit“ schildert sie die Geschichte von Klaus, der in einem Dorf in der Eifel das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt. Schon früh sondert sich der Junge ab, wird zum Sonderling, der weder auf dem elterlichen Bauernhof mithelfen möchte und sich auch sonst nicht viel sagen lässt. Stattdessen streift er tagelang durch die Natur und träumt von Amerika. Im Mittelpunkt des Romans steht der Vater-Sohn-Konflikt.

 Heilpflanzen der Eifel

Heilpflanzen der Eifel

Foto: TV/Verlag
 Amerika ist weit

Amerika ist weit

Foto: TV/Verlag
 100 Orte in Ostbelgien

100 Orte in Ostbelgien

Foto: TV/Verlag
 Lieblingsplätze zum Entdecken Eifel.

Lieblingsplätze zum Entdecken Eifel.

Foto: Axel Schwalm
 Der Naturpark Südeifel, besonders die Teufelsschlucht und die Irreler Wasserfälle, sind nach Meinung der Autoren „Lieblingsplätze zum Entdecken“.

Der Naturpark Südeifel, besonders die Teufelsschlucht und die Irreler Wasserfälle, sind nach Meinung der Autoren „Lieblingsplätze zum Entdecken“.

Foto: Axel Schwalm

Ute Bales, Amerika ist weit, Rhein-Mosel-Verlag, 188 Seiten, 11 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort