Nicht auf der Wiese wachsen

PRÜM. Einer Studie zufolge wünschen sich Kunden ein verbessertes Einzelhandelsangebot in der Stadt Prüm. Planer empfehlen, neue Geschäfte jedoch nicht auf der "grünen Wiese" am Stadtrand anzusiedeln.

"Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, aber sie lassen gewisse Rückschlüsse zu", sagte Wilko Kannenberg vom Bitburger Planungsbüro Isu bei der Präsentation im Stadtrat. Das Büro hat eine Studie zum Prümer Einzelhandel erstellt. Mitarbeiter schickten Fragebögen an 150 Betriebe der Stadt, von denen sich 45 beteiligten. Hinzu kamen Befragungen in 150 Haushalten im Einzugsbereich der Abteistadt. Mitglieder der Prümer Runde befragten außerdem 230 Passanten. Schüler erfassten 2200 Autokennzeichen auf den Parkplätzen.Auffällig ist der große Einzugsbereich der Stadt in der allerdings dünn besiedelten Eifel. 90 Prozent der Befragten kaufen Güter des täglichen Bedarfs in Prüm. Die Werte beim mittelfristigen (75 Prozent) und langfristigen (43) Bedarf gelten als gut, aber verbesserungswürdig. Konkurrenz gibt es durch Arzfeld, Bleialf, Stadtkyll, Gerolstein, Schönecken und Bitburg (täglicher Bedarf) sowie vor allem durch die Oberzentren Trier und Köln. Dorthin fahren die Kunden in erster Linie aufgrund des umfangreicheren Angebots. Passanten und Haushaltsmitglieder bewerten Prüm überwiegend positiv. Viele Verbesserungsvorschläge beziehen sich auf die Neugestaltung von Hahnplatz und Bahnhof inklusive einer Verkehrsregelung. Längere Öffnungszeiten der Geschäfte stehen ebenso auf der Wunschliste wie ein größeres Angebot an hochwertiger Bekleidung besonders für Kinder und Herren, an Möbeln und Elektronik. Kannenberg: "Elektronik, Sport- und Spielwaren sind in Prüm weniger stark vertreten als in anderen Städten ähnlicher Größe." Viele befragte Gewerbetreibende wünschen sich einheitlichere Öffnungszeiten, gemeinsame Vermarktung, schönere Schaufenster, aber nicht mehr Discounter.Aus der Stärken- und Schwächen-analyse ergeben sich drei Varianten der Ansiedlungspolitik:für Innenstadt-Branchen relevante Neuansiedlungen auf allen freien Flächen im erweiterten Kern (inklusive Gerberweg und Bahnhofsgelände)Neuansiedlungen nur im engeren Stadtkerngar keine neuen Geschäfte.In jedem Fall empfehlen die Planer, in Niederprüm und auf der Dausfelder Höhe keine Ansiedlungen zuzulassen, die Innenstadt-Geschäften Konkurrenz machen. Die schriftliche Ausfertigung der Studie soll in etwa zwei Wochen geliefert und später auch ins Internet gestellt werden, um eine öffentliche Diskussion anzustoßen.

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