"Opa, wat seyn Noupen?"

Herforst · Die Schriftstellerin Rosi Nieder stellt Eifeler Charaktere und ihre Eigenarten in einem neuen Buch vor. Unter dem Titel "Opa, wat seyn Noupen?" hat die Autorin ein Gespräch zwischen Opa und Enkel entworfen - auf Eifeler Platt.

 Rosi Nieder hat ihr neues Buch „Opa, wat seyn Noupen?“ auf Eifeler Platt geschrieben. TV-Foto: Bettina Bartzen

Rosi Nieder hat ihr neues Buch „Opa, wat seyn Noupen?“ auf Eifeler Platt geschrieben. TV-Foto: Bettina Bartzen

Herforst. Die junge Generation "chillt", die ältere Generation hält ein "Neip" zum Entspannen. In Rosi Nieders neuem Buch "Opa, wat seyn Noupen?" geht es um den moselfränkischen Dialekt, das Eifeler Platt und die Verständigung zwischen den Generationen. Dabei kann es zu Verwechslungen kommen, etwa wenn Enkel Jensi seinen Opa fragt, was "Nutten" sind. Die Aussprache kann von Dorf zu Dorf sehr unterschiedlich sein. So heißen Musiknoten auf Herforster Platt "Nutten", in Landscheid heißen sie "Nouten" und in der Vulkaneifel sagt man "Nuuten".
Mundart als Kulturgut


"Früher habe ich mich geschämt, wenn ich in der Stadt Platt gesprochen habe", erinnert sich Rosi Nieder, die in einem Eifeler Bauernhaus groß geworden ist. In den 1970er Jahren haben viele Familien mit ihren Kindern kein Platt gesprochen, damit sie in der Schule nicht benachteiligt werden. "Ich konnte kein Hochdeutsch und hatte Schwierigkeiten beim Aufsätze-Schreiben", sagt die 66-Jährige.
Das Eifeler Platt kennt keine Nebensätze, der Wortschatz ist gering. Emotionale Begriffe kommen nicht vor, denn früher ging es ums Überleben. Heute weiß man, dass Mundart sprechende Kinder keinesfalls nur Nachteile haben, sondern sogar ein besseres Gefühl für Fremdsprachen entwickeln.
Heute geht die Gesellschaft selbstbewusster mit dem Dialekt um. "Im Bitburger Raum und auf den Dörfern wird noch viel Platt gesprochen, aber Jugendliche untereinander sprechen oft Hochdeutsch", bemerkt Nieder, die mit ihrem Buch die Mundart als Kulturgut aufrechterhalten möchte. Da es keine einheitliche Schriftsprache gibt, ist es schwierig, Platt zu lernen. Man lernt es nur durch Sprechen und Hören. Auf ihren Lesungen begleitet Ehemann Hans Theo mit selbstkomponierten Mundartliedern auf der Gitarre. Er erzählt von "Gaalien", Hosenträgern und "Altgewänner", jemandem, der nichts wegwerfen kann. beba
Rosi Nieder liest aus ihrem Buch am Dienstag, 23. September, um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Logos, Trierer Straße 19, in Bitburg. Dort gibt es auch Karten zu 7 Euro im Vorverkauf.

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