Paradies für Naturfreunde

PRONSFELD/HABSCHEID/PITTENBACH. Der Prümtal-Radweg, das Naturschutzgebiet Alfbachtal und die Anrainer-Gemeinden sind ihre Zugpferde: Trotz eines mäßigen Sommers locken die beiden Westeifel-Flusstäler in diesem Jahr wieder viele Touristen an.

 Jede Menge beliebte Ziele liegen am Prümtalradweg, wie diese Schilder entlang der Strecke zeigen.Foto: Joachim Schröder

Jede Menge beliebte Ziele liegen am Prümtalradweg, wie diese Schilder entlang der Strecke zeigen.Foto: Joachim Schröder

Abseits der großen Urlaubsgebiete hat die Region um Pronsfeld, Pittenbach und Habscheidermühle für die "etwas anderen Urlauber" enorme Anziehungskraft. Unmittelbar in Reichweite des Eifelzoos locken die "Prümtal-Radschiene" und das idyllische Alfbachtal Tausende Natur-, Wander- und Radfreunde an. Das ist kein Wunder, schaut man sich die "Reize" etwas genauer an: Seit 15 Jahren steht das Alfbachtal unter Naturschutz. Seit der Stilllegung der alten Bahnstrecke Pronsfeld-Bleialf-St. Vith konnte sich die Natur hier voll entfalten. Liebstöckel, gelber Klee, Ginster und wilde Orchideen übernahmen den Platz von Schwellen und Schotter. Vögel, seltene Falter, Echsen und Grillen bestimmen das akustische Ambiente im Sommer.Besuch bei der Biber-Burg

Ein Naturschauspiel besonderer Art entfaltet sich im stillen Albachtal vor den Augen Hunderter Wanderer und Radler: Eine Biberfamilie, die sich seit Jahren hier "eingerichtet" hat (der TV berichtete), leistet Schwerstarbeit. Zwar sind die fleißigen Nager am Tag selten zu sehen, aber ihr Werk kann man staunend beobachten. Gefällte Weiden und brüchiges Holz sind zu einer "Burg" verbaut, die den Bach an der Brücke zu einem mächtigen See staut. An heißen Tagen steigt die Temperatur im geschützten Tal gerne ein Mal auf 35 Grad. Wem es unter den Füßen brennt, der hat leichtes Spiel: An vielen Stellen kann der Tourist seine Füße im kühlen Wasser entspannen. Dort, wo die Vierbisch in die Alf mündet, kann er unter einem "grünen Tunnel" gemütlich den Picknick-Korb hervor holen. Radler wählen gern die Route von Pronsfeld über den Alferweg, der nach 400 Metern über eine Brücke ins blühende Alfbachtal führt. Vorbei an Wiesen und Wäldern reicht der Weg auf der ehemaligen Bahntrasse bis zur Habscheidermühle. Hier, wo früher die Mühlräder ratterten, herrscht heute eher Stille. Unter der wuchtigen Autobahnbrücke heißt es für den Radler in die Pedale treten, um den Anstieg hinauf nach Bleialf zu meistern, wo majestätisch der "Schneifeldom" grüßt. Den Prümtal-Radweg nutzen zu allen Tageszeiten Einheimische wie Fremde. Manch ein Tourist nimmt das Fahrrad vom Autodach, Eifelzoo-Besucher nutzen die "Naturpiste" zum Inline-Skaten oder zu einem Spaziergang. Besonders der Abschnitt Lünebach und Waxweiler bietet eine herrliche Landschaft. Entlang der Prüm kann so manche Impression aufgefangen oder im Bild festgehalten werden. Gut ist mittlerweile auch das gastronomische Angebot rund um die Prümtalstrecke. Ob ein Bier in der Kneipe, ein Eis in der Laube oder Kaffee mit belegtem Brot: die Terrassen, Biergärten und Rastplätze bieten etwas für jeden Geschmack. Ein kleines Manko ist aber der Mangel an Abfalleimern. Leider lässt so mancher seine Dose oder Tüte einfach in den Graben fallen. Ein bisschen Sorge muss man haben vor "Fahrrad-Rasern". Doch die meisten Pedalritter genießen die Ausblicke und das räumliche "Ambiente" ruhigen Tritts. Judith (14) aus Köln: "Wir haben erst den tollen Eifelzoo besichtigt, danach sind wir auf die Räder gestiegen und finden es großartig." Vater Heinz ergänzt: "Ein absolut traumhaftes Tal, schöner kann's nicht sein." Die Pronsfelder Dorfjugend ist derweil dem Alfbach-Biber auf der Spur: "Noch haben wir ihn nicht gesehen, aber wir kriegen ihn schon noch", sagt Sarah aus Köln mit verschmitztem Gesicht. Biberfotos gibt es im Internet unter www.Pronsfeld.de

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