"Pinke Pinke" für Paula

BITBURG. (har) Beim Neujahrsempfang der Bitburg-Prümer SPD hat Ministerpräsident Kurt Beck für das Ehrenamt geworben. In seiner Rede sprach er sich zudem für den Erhalt der Ortsgemeinden aus.

 Kurt Beck stattete den Info-Ständen im Foyer des Hauses Beda einen Besuch ab. Er ließ sich von Joachim Weber vom THW eine Geschicklichkeitsspiel erklären. Foto: Harald Jansen

Kurt Beck stattete den Info-Ständen im Foyer des Hauses Beda einen Besuch ab. Er ließ sich von Joachim Weber vom THW eine Geschicklichkeitsspiel erklären. Foto: Harald Jansen

Normalerweise geht es bei Neujahrsempfängen der SPD im Kreis Bitburg-Prüm beschaulicher zu. Aber in diesem Jahr war Ministerpräsident Kurt Beck Festredner. Und wenn der Landesvater ruft, kommen viele gern. Auch die, die ansonsten Genossen nur als Opposition kennen. Viele waren ins Haus Beda gekommen. Nur Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit war nicht früh genug zur Stelle gewesen, als zum Abendessen mit dem Ministerpräsident gerufen wurde. Das ließ SPD-Wahlkreisabgeordnete Elke Leonhard nicht ruhen. Nach mehreren erfolglosen Telefonaten schaltete die umtriebige Manderscheiderin Wehrleiter Peter Götz ein. Der musste über den Notfall-Piepser Streit herbeifunken. Nachdem dann fast alles versammelt war, was Rang und Namen hat im Kreis - Landrat Roger Graef und die CDU-Landtagsabgeordneten aus dem Kreis hatten wohl andere Termine - sprach der Ministerpräsident. Beck, der eigentlich zum Thema Ehrenamt sprechen sollte, spannte in seiner Rede den Bogen von der Tsunami-Katastrophe in Südostasien über eine Kommunalreform bis hin zur Haftpflicht für ehrenamtlich Tätige. Kurt Beck war in seiner Rede nicht zum Spaßen zumute. Rheinland-Pfalz wolle sich um zwei von der Flutwelle in Südostasien betroffene Regionen im Süden Sri Lankas kümmern, sagte er. Ähnlich wie bei der Hilfe für Ruanda werde das rheinland-pfälzische Engagement über einer Stabstelle im Mainzer Innenministerium koordiniert. "Die Hilfe für die Tsunami-Opfer ist ein Zeichen der Hoffnung", sagte Beck. Aber auch mit dem Plädoyer für das Ehrenamt war es Beck ernst. "Wir müssen Zeichen setzen, dass der Hedonismus der Jugend nicht die Zukunft ist", schrieb er den mehr als 400 Zuhörern ins Stammbuch. Eine Zukunft ließe sich nur gemeinschaftlich gestalten und meistern. Ohne Vereine und Organisationen gehe es dabei nicht. Sie leisteten in den Ortsgemeinden wertvolle Arbeit. Dieses Engagement sei in Gefahr, wenn große Einheitsgemeinden gebildet würden. Deshalb gilt für Beck: "So lange ich Ministerpräsident bin, wehre ich mich mit Händen und Füßen dagegen, die Eigenständigkeit der Ortsgemeinden aufzugeben." Das gefiel dem Publikum. Die Vertreter von Jugend-Rotkreuz-Malteser Hilfsdienst, Technischem Hilfswerk und Jugend-Feuerwehr hatten auch noch ihren Auftritt. Sie stellten ihre Arbeit den Zuhörern vor. Zudem hatten sie Infostände im Foyer des Hauses Beda aufgestellt. Diesen stattete der Landesvater eine kurze Visite ab, ehe er zum nächsten Termin verschwand. Unterdessen rührte die neue Bitburg-Prümer SPD-Chefin Monika Fink die Werbetrommel für "Paula". Diese "Paula" ist aber nicht die Abkürzung für eine neue Aktion, um der Sozialdemokratie neue Mitglieder zu bescheren, und auch keine Kampagne für SPD-Kreistagsmitglied Paula Sonnen. Die Stoffpuppe "Paula" steht im Zentrum einer Aktion des DRK. Mit ihr will das Rote Kreuz jungen Eifelern Grundkenntnisse in Erster Hilfe näher bringen. Keiner der vielen Gäste, die nach der Rede des Ministerpräsidenten das Haus Beda verließen, kam an Fink vorbei, ohne dass sie nachdrücklich zu Spenden zugunsten des "Paula"-Programms bat.

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