Premiere: Film über Bitburger Juden

Bitburg · Der Produzent Adolf Winkler beschäftigt sich in seinem Film "7 Lichter" mit dem Thema Juden im Grenzgebiet von Deutschland, Luxemburg und Belgien. Das Ergebnis ist eine Dokumentation, die heute, 18.30 Uhr, in der Kreissparkasse Bitburg das erste Mal gezeigt wird. Der Eintritt ist frei.

 Adolf Winkler beschäftigt sich mit der Judenverfolgung. Foto: Marlene Bucher

Adolf Winkler beschäftigt sich mit der Judenverfolgung. Foto: Marlene Bucher

Bitburg. Der Film "7 Lichter - Die Geschichte der Juden im Grenzgebiet Deutschland, Luxemburg, Belgien" wird heute, Dienstag, in Bitburg in der Kreissparkasse um 18.30 Uhr zum ersten Mal präsentiert.
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Der 65 Jahre alte Bitburger Filmemacher Adolf Winkler, Produzent des Filmes und Leiter der Produktionsfirma Awifilm, drehte vor Jahren einen Film über Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, die auf einem Bitburger Friedhof begraben liegen. Dabei sprach ihn der Jude Henri Juda an, der aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm kommt. Er fragte ihn, ob er außer dem Soldatenfilm auch einen Film über die Juden aus der Region Bitburg und dem Grenzgebiet des Dreiländerecks drehen könne.
Winkler fing an, sich mit dem Thema zu beschäftigen, und drehte in rund zwei Jahren, zusammen mit seinem Filmpartner Ralf Hess, der auch aus der Region kommt, den Film "7 Lichter". Die sieben Lichter sollen dabei die Kerzen symbolisieren, die sich auf der Medora befinden, also dem Kerzenständer, der als Symbol der Juden bekannt ist. Herausgekommen ist eine Dokumentation, die 76 Minuten dauert und deren Produktion insgesamt 40 000 Euro kostete. Der ehemalige Herzchirurg Winkler übernahm davon 20 000 Euro. Die Stiftung für Kultur Rheinland-Pfalz und die Reservistenkameradschaft Bitburg unterstützten Awifilm und den Filmdreh, auch finanziell.
In seinem Film verwendet Winkler Archivmaterial aus den USA, zeigt Originaldokumente und begleitet eine Schulklasse mit einem Zeitzeugen nach Auschwitz. Zwischen den erklärenden Passagen der Experten lässt Winkler Zeitzeugen zu Wort kommen. Er stellt mit Freunden, Bekannten und ehemaligen Kollegen Szenen nach, die zeigen, wie Juden versuchen, über Grenzen zu gelangen und zu flüchten. Zum Drehen reist das Awi-Filmteam nach Auschwitz, Theresienstadt, Amsterdam oder Prag, aber auch in Bitburg, Trier und Bollendorf entstehen Aufnahmen. Winkler befragt auch Trierer Spezialisten, zum Beispiel Historikerin Jutta Albrecht und Professor Alfred Haverkamp.
Am meisten berührte Winkler beim Drehen die Aussage eines Zeitzeugens, Manot Gorge, der selbst in Auschwitz war: "Ich empfinde keinen Hass."
bmau

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